Im Rahmen einer Studie hat sich gezeigt, dass die Menschen davon ausgehen, im Jahr 2030 ein familienfreundlicheres Arbeitsumfeld zu haben, als heute. Der Arbeitsplatz 4.0 ist die Idee dahinter, die zukünftig umgesetzt werden soll.
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Der Arbeitsplatz im Wandel der Zeit
Rund die Hälfte der deutschen Erwerbsbevölkerung hat einen Arbeitsplatz im Büro. Die Tendenz ist weiter steigend, da viele Tätigkeiten heute vor dem PC ausgeführt werden können. Ein Blick auf die Vergangenheit zeigt, dass der Arbeitsplatz sich hier deutlich verändert hat. Dies gilt sowohl für die technischen Voraussetzungen, als auch für die Räumlichkeiten und deren Ausstattung.
Früher war es ganz normal, dass der Vorgesetzte abgeschirmt von seinen Mitarbeitern in einem eigenen Bereich gearbeitet hat. Mit den 1960er Jahren hat sich auch die Zusammenstellung in den Büros geändert. Immer mehr Unternehmen setzten auf Großraumbüros und schufen mehr Platz. Dadurch wurden einzelne Büroräume teilweise wegrationalisiert. Ziel war es, die Grundlage für einen flexiblen Austausch zwischen den Mitarbeitern zu schaffen und gleichzeitig darauf zu achten, dass die Kosten gering gehalten werden.
Im Rahmen der weiteren Digitalisierung sowie der globalen Vernetzung wurden neue Raumkonzepte entwickelt. Wie diese aussehen, hängt unter anderem vom Unternehmen ab. Die Vorstellungen und Ansprüche sind unterschiedlich. Von einer Atmosphäre wie im Wohnzimmer, dem Einsatz von Lounge-Details oder auch einem Billiardtisch im Büro ist alles mit dabei.
Die Idee hinter dem Arbeitsplatz 4.0 besteht darin, dass der Arbeitnehmer sich wohlfühlt, effektiv von der Digitalisierung profitieren kann und auf diese Weise in der Lage ist, optimal zu arbeiten.
Die wichtigsten Eigenschaften von einem digitalen Arbeitsplatz
Der digitale Arbeitsplatz wird in erster Linie durch den Rohstoff „Wissen“ und „Information“ gespeist. Weniger wichtig ist die Bedeutung der Ausstattung.
Stattdessen geht es darum, die folgenden Aspekte in den Vordergrund zu stellen:
Der Arbeitsplatz 4.0 muss in der Lage sein, diese Ansprüche erfüllen zu können. Dafür ist es notwendig, dass für den Austausch kurze Wege zur Verfügung stehen. Mitarbeiter brauchen Flexibilität und die passenden Arbeitsmittel. Die Arbeitsplatzdichte mag auf den ersten Blick zunehmen, die Arbeitsplatzgestaltung greift jedoch auf den Minimalismus zurück.
Video: Wissensnugget zum Thema Arbeiten 4.0
Virtualisierung des Arbeitsplatzes im Fokus
Die digitalen Technologien sind bei der Arbeitsplatzgestaltung der modernen Zeit der wohl wichtigste Aspekt. Sie beeinflussen die Kommunikation und erleichtern die Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinaus. Die Digitalisierung ist noch nicht an ihren Grenzen angekommen.
Sie ermöglicht es immer mehr, im Rahmen der digitalen Kommunikation die Vernetzung zu erweitern. Arbeitnehmer können deutlich flexibler und auch agiler aktiv werden. Doch bei allen Vorteilen der Digitalisierung lässt der Arbeitsplatz 4.0 auch die persönliche Kommunikation nicht außer Acht.
Diese muss jedoch nicht mehr vor Ort stattfinden. So integrieren inzwischen viele Unternehmen als Arbeitsmittel die Videokonferenzen sowie die Chatprogramme, über die Mitarbeiter und Kunden eines Unternehmens auch dann persönlich kommunizieren können, wenn sie durch viele Kilometer getrennt sind. Dadurch sollen sich noch kürzere Arbeitswege ergeben.
Die übersichtliche Dokumentenablage, auf die alle Arbeitnehmer von überall zugreifen können, ist ebenfalls ein Thema bei den neuen Arbeitsplätzen. Dennoch kommt es immer wieder zu kritischen Äußerungen in Bezug auf den Arbeitsplatz der Zukunft. So wird darauf verwiesen, dass die neuen Mittel der Kommunikation an Persönlichkeit verlieren und die Kommunikation überhandnimmt.
Die Kennzeichen von einem Arbeitsplatz 4.0 im Überblick
Laut Arbeitsrecht steht jedem Arbeitnehmer ein Arbeitsplatz zu, an dem er den Anforderungen seiner Arbeit gerecht werden kann.
Gerade die modernen digitalen Arbeitsplätze erhalten zunehmend mehr Bedeutung und werden gerne als Arbeitsplatz 4.0 bezeichnet. Sie bringen einige besondere Kennzeichen mit.
Kennzeichen | Bedeutung |
Nicht Standort-gebunden | Viele Arbeitsplätze sind heute nicht abhängig von einem Standort. Es gibt zwar einen Unternehmensstandort, in dem die Arbeitnehmer angestellt sind und möglicherweise Anwesenheitszeiten haben. Dennoch ist die Arbeit von überall auf der Welt möglich. Voraussetzung ist lediglich, dass Zugriff auf die Dokumente und Software des Unternehmens möglich ist. Dafür ist eine Verbindung zum Internet notwendig. |
Mobilität | Mobile Arbeitsformen erleichtern den Arbeitsalltag deutlich. Während lange Zeit die Angst im Vordergrund stand, dass eine Mehrbelastung durch die mobile Arbeit entsteht, gehen heute immer mehr Arbeitnehmer davon aus, dass dies nicht der Fall ist. Lediglich 20 % der Arbeitnehmer in Deutschland haben gar kein Interesse an mehr Mobilität. |
Flexible Zeiteinteilung | Bei der Zeiteinteilung ist es Arbeitnehmern besonders wichtig, dass sie hier flexibel agieren können. Kernarbeitszeiten stehen nach wie vor bei vielen Unternehmen im Vordergrund, da diese eine Basis für eine gute Erreichbarkeit der Mitarbeiter bieten. Darüber hinaus sind Angestellte jedoch immer flexibler und können auf diese Weise eine gute Work-Life-Balance in den Fokus stellen. |
Mobile Endgeräte | Dieser Punkt steht beim Arbeitsplatz 4.0 oben auf der Liste – hier gibt es jedoch noch deutliche Verbesserungsmöglichkeiten. Dies bezieht sich dabei nicht nur auf die Ausstattung der Mitarbeiter mit den Endgeräten. Die Lösungen für den mobilen Arbeitsplatz in Bezug auf die Software sind noch immer überschaubar gehalten. Zudem halten sich Unternehmen noch mit der Investition zurück. |
Interessant: Arbeitnehmer stehen dem Arbeitsplatz 4.0 oft noch offener gegenüber, als die Unternehmen selbst.
Dies bringt Spannungen mit sich. Während immer mehr Arbeitnehmer ein großes Interesse daran haben, flexibler bei ihrer Arbeit zu sein, benötigen Unternehmen noch mehr Zeit, die Vorteile zu erkennen. Tatsächlich sind unattraktive Arbeitsplätze einer der Gründe dafür, dass gerade junge Arbeitnehmer ein Unternehmen bei ihrer Jobsuche nicht in die engere Wahl aufnehmen. Der Fachkräftemangel bei einigen Unternehmen basiert daher nicht nur auf fehlenden Fachkräften an sich, sondern auch auf einer fehlenden Attraktivität des Arbeitsplatzes.
Die Gestaltung von einem digitalen Arbeitsplatz
Auch wenn der physische Arbeitsraum immer mehr an Bedeutung verliert, wird er sicher nicht ganz durch den digitalen Arbeitsplatz ersetzt. Allerdings zeigt der Trend, dass Großraumbüro und offene Raumflächen immer mehr im Fokus stehen. Die hier eingerichteten Zonen sind flexibel nutzbar.
Sie fördern die Kreativität der Mitarbeiter und lassen ausreichend Raum, um aktiv zu arbeiten. Dazu kommt eine arbeitnehmerfreundliche Beleuchtung sowie die Möglichkeit, auf ergonomische Möbel zurückgreifen zu können. Diese stehen Arbeitnehmern bei der Arbeitsplatzgestaltung laut Arbeitsrecht generell zu. Auch Diskriminierung soll durch moderne Gestaltungen reduziert werden.
Der digitale Arbeitsplatz bietet ein ansprechendes Pendant. Die Kombination von beiden Varianten erhöht die Attraktivität für die Mitarbeiter. Ein guter digitaler Arbeitsplatz ermöglicht es den Angestellten, flexibel von vielen Orten der Welt aus zu arbeiten. Sie erhalten einen vollen Zugriff auf die Unternehmensdaten, die für ihre Arbeit relevant sind. Sie können mit Mitarbeitern und Vorgesetzten in Kontakt treten, einen Austausch über verschiedene Medien durchführen und erhalten eine schnelle Rückmeldung zu ihrer Arbeit.
Nicht zu unterschätzen ist in dem Zusammenhang mit einem digitalen Arbeitsplatz die Vernetzung, die sich auch auf physische Handlungen bezieht. So besteht die Möglichkeit, Informationen auch international weiterzugeben und im Bereich der Robotik aktiv zu werden. Während die Entwicklungsbereiche eines Unternehmens möglicherweise in Europa zu finden sind, kann die Ausführung in China oder in den USA erfolgen. Durch wenige Mausklicks werden die dafür notwendigen Informationen weitergeleitet.
Arbeitsplatz 4.0: Was bedeutet „New Work“ eigentlich?
Wird von der Arbeit 4.0 gesprochen, sind damit die Arbeitsbedingungen und Veränderungen gemeint, die zur vierten industriellen Revolution gehören. Diese Revolution ist bereits seit einigen Jahren aktiv und basiert in erster Linie auf der umfangreichen Digitalisierung, die vorgenommen wird. Dir digitale Unterstützung von Prozessen sowie deren komplette Automatisierung ermöglichen es den Arbeitnehmern, unabhängig von einem Ort effektiv zu arbeiten. Die Vernetzung, die auf diese Weise in der Wirtschaft entsteht, ist in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen.
Immer wieder fällt in diesem Zusammenhang der Begriff „New Work“. Hierbei handelt es sich um die internationale Bezeichnung, die eine Bewegung beschreibt, die Bedürfnisse und Wünsche von Arbeitnehmern mehr in den Fokus zu stellen und ihnen auf diese Weise individuelle Freiheiten zur Verfügung stellen zu können.
Vor der Arbeit 4.0 kamen bereits drei Revolutionen, die für zahlreiche Veränderungen gesorgt haben. Auch hier standen die neu- oder weiter entwickelten Technologien im Fokus, die das Arbeitsleben erleichtern sollten.
Interessant ist dabei der Blick drauf, wann die Revolutionen stattgefunden haben:
Arbeit 1.0
Die erste Revolution fand bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts hin statt. Zu dieser Zeit war es möglich, Güter nicht nur von Hand, sondern mit der Hilfe von Maschinen herzustellen und damit die Stückzahl deutlich zu erhöhen. In diesem Zeitraum bildeten sich auch erste Organisationen unter den Arbeitern. Die Arbeitsbedingungen selbst waren jedoch noch hart.
Arbeit 2.0
Zum Ende des 19. Jahrhunderts hin kam es zu deutlichen Verbesserungen in Bezug auf die Arbeitsbedingungen. Es entstanden die Produktionen am Fließband, die Arbeiter erhielten mehr Rechte und die Ausstattung der Arbeitsplätze wurde verbessert.
Arbeit 3.0
Zur Mitte des 20. Jahrhunderts hin begann schließlich die vorletzte bisherige Revolution in der Arbeitswelt. Durch den kommerziellen Einsatz von Robotern und Computern sollten Menschen in ihrer Arbeit noch mehr unterstützt werden. In diesem Zusammenhang stieg auch der Wohlstand an.
Die Arbeit 4.0 ist nun die Weiterführung und bringt eine Revolution im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung mit sich.
Fazit: Der neue Arbeitsplatz ist ein Arbeitsplatz der Zukunft
Mehr Flexibilität, mehr Raum für Kreativität und ganz viel Digitalisierung – in Bezug auf den „Arbeitsplatz 4.0“ zeigt sich, dass Arbeitnehmer mit ihrem Arbeitsplatz der Zukunft die Work-Life-Balance noch mehr in den Vordergrund stellen können.