Die Digitalisierung in der Arbeitswelt ist nicht mehr aufzuhalten. Unternehmen und Beschäftigte müssen sich auf stetige Veränderungen einstellen, die das gesamte Arbeitsleben beeinflussen werden.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Digitalisierung in der Arbeitswelt: Große Veränderungen stehen an
Die digitale Transformation ist stetig in aller Munde und doch haben sich Veränderungen bislang in eher gemächlichem Tempo ergeben. Doch nun wird die Digitalisierung in der Arbeitswelt immer weiter um sich greifen und Geschäftsmodelle sowie Wettbewerbsstrukturen nachhaltig verändern. Neue Arbeitsinhalte, andere Organisationsmodelle und Produktionsprozesse werden die Folge des digitalen Wandels sein. Doch was bedeutet Digitalisierung für den Arbeitsmarkt eigentlich genau?
Veränderungen in der Arbeitswelt durch die digitale Transformation
Der digitale Wandel wird eine komplett veränderte Arbeitswelt mit sich bringen. Experten gehen davon aus, dass die folgenden Szenarien typisch sein werden:
- Anschaffung zeitgemäßer Maschinen und Arbeitsgeräte durch die Unternehmen
- intelligente Vernetzung aller Maschinen und Anlagen
- Einstellung IT-versierten Fachpersonals
- Überdenken alter Arbeitsabläufe und Neuausrichtung auf Arbeitsübernahme durch Maschinen
- Visualisierung von Daten
- weiterer Einsatz mobiler Geräte zum Abrufen von Daten oder für Präsentationen bei Kunden
Die Digitalisierung in der Arbeitswelt wird sich aber auch durch ein verändertes Kundenverhalten bemerkbar machen. Kunden und Interessenten wollen nicht mehr nur auf Angebote seitens der Unternehmen warten, sondern sich eigenständig auf der Firmenwebseite zu Produkten und Preisen informieren.
Sie möchten den Bestell- und Lieferstatus einsehen können, ohne dass Nachfragen beim Verkäufer nötig werden. Bei Bedarf wird aber dennoch erwartet, dass ein Mensch zur Beratung zur Verfügung steht. Wichtig ist zudem das Tempo einer Bestellungsbearbeitung: Die Kunden wollen, dass die bestellte Ware am liebsten noch am gleichen Tag bei ihnen eintrifft.
Anpassung der Unternehmen an den digitalen Wandel
Es steht außer Frage, dass sich die Unternehmen anpassen müssen. Doch wie genau soll das geschehen? Die Anpassung ist wichtig, um auch weiterhin in der Wirtschaft überlebensfähig zu sein. Die Firmen müssen dafür interne Prozesse neu überdenken und sich von alten Verhaltensweisen verabschieden.
Personalisierte Empfehlungen, das Angebot zu Online-Chats sowie Onlineshops sind drei Möglichkeiten, mit denen Unternehmen die Kunden binden können. Der Kunde muss das Gefühl haben, dass er verstanden wird. Produktorientiertes Denken war gestern, heute geht es um den kundenorientierten Service.
Entscheider im Unternehmen müssen neue Wege gehen und Antworten unter anderem auf diese Fragen finden:
- Wie wirkt sich die Digitalisierung in der Arbeitswelt in unserem Unternehmen aus?
- Welche veränderten Wünsche seitens der Kunden müssen berücksichtigt werden?
- Welche Chancen bieten die neuen Technologien und der digitale Wandel?
- Muss das eigene Geschäftsmodell angepasst werden?
- Sind die Unternehmensprozesse bereits automatisiert und digitalisiert?
- Kann die aktuelle IT-Infrastruktur den Anforderungen von morgen gerecht werden?
- Ist das Wissen, das für die digitale Transformation nötig ist, bei Mitarbeitern und Geschäftsführung vorhanden?
Neue Herausforderungen durch die Digitalisierung in der Arbeitswelt
Aktuell ist klar, dass ein grundlegender Wandel des Arbeitsmarktes ansteht. Doch gerade in Deutschland wird viel zu viel darüber diskutiert, als dass die nötigen Veränderungen tatsächlich in die Wege geleitet werden. Die Rahmenbedingungen sind zwar vorhanden, werden aber noch viel zu wenig genutzt.
Das gut entwickelte Bildungssystem ist wichtig, die hohe Forschungsintensität sowie die vorhandenen Hidden Champions haben das Zeug dazu, die Wirtschaft voranzubringen. Und doch wird die Digitalisierung in der Arbeitswelt immer noch ein wenig stiefmütterlich behandelt. Gleichwohl ist allen Beteiligten bekannt, dass sich die Entwicklung nicht aufhalten oder umkehren lassen wird. Es gibt nur Plan A.
Problemfall IT-Sicherheit
Viele mittelständische Unternehmen scheuen sich davor, die Digitalisierung in der Arbeitswelt zu stützen, weil ihnen das Thema IT-Sicherheit Kopfzerbrechen macht. Die Frage, was passiert, wenn wichtige Systeme ausfallen, kann nicht hinreichend beantwortet werden. Unternehmen müssen sich daher darum kümmern, dass die Vertraulichkeit der Daten jederzeit gegeben ist, dass diese Daten verfügbar sind und in ein bestehendes System integriert werden können.
Letzten Endes ist es daher so, dass viele Firmen lieber darauf verzichten, neue Lösungen einzuführen und anzuwenden, als sich damit auseinandersetzen zu müssen, wie Daten geschützt werden können. Der Schutz soll sich nicht nur auf einen Zugriff durch Unbefugte beziehen, sondern auch auf einen Systemausfall. Die IT-Sicherheit muss jederzeit gegeben sein und gilt daher als wichtigste Basis für den digitalen Wandel.
Die Digitalisierung in der Arbeitswelt verändert Berufe langfristig
Fast jeder kennt die Forderung nach dem lebenslangen Lernen. Sie ist so aktuell wie nie, vor allem dank der digitalen Transformation. Die Digitalisierung verändert Berufe und wer heute eine Arbeit hat, wird sich mit stetigen Veränderungen derselben auseinandersetzen müssen.
Experten sehen als zentrale Aufgabe von Lehr- und Lernprozessen vor allem die Vermittlung der Fähigkeit, sich jederzeit und in kürzester Zeit auf eine neue Situation einstellen zu können. Durch die Veränderung der Studienwelt und die Möglichkeit, an den Bachelorabschluss noch einen Master anzuhängen, führten dazu, dass Absolventen immer älter werden. Gleichzeitig wird von vielen Arbeitnehmern die Möglichkeit, sich aktiv weiterzubilden und auch in höherem Lebensalter neues Wissen zu erwerben, wenig genutzt. Wichtig für die Digitalisierung in der Arbeitswelt wäre es, möglichst verschiedene Weiterbildungsangebote zu offerieren.
Es könnten beispielsweise mehr modulare Weiterbildungen angeboten werden, die sich nach Absolvieren einer gewissen Anzahl zu einem Mastertitel addieren könnten. Außerdem sind Altersgrenzen bei der Beantragung von BAföG und weiteren Studienunterstützungen nicht mehr zeitgemäß. Ziel muss es sein, dass auch die Beschäftigten die Digitalisierung in der Arbeitswelt als Herausforderung sehen, mit deren Erfüllung sie in der Lage sind, sich an die ständig ändernden Herausforderungen des Marktes anzupassen.
Neue Form der Arbeit geht mit sozialer Herausforderung einher
Die Zahl der Solo-Selbstständigen erhöht sich immer mehr. Wer mit seinem Job nicht zufrieden ist und eine tolle Geschäftsidee hat, nutzt diese, um sich selbstständig zu machen. Folglich wird aus der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung ausgetreten, sofern keine freiwillige gesetzliche Versicherung möglich ist. Die Folge kann Verarmung sein: Werden mit der Selbstständigkeit keine Einnahmen in gewünschter Höhe erzielt, drohen immer weitere Verluste bis hin zur Insolvenz.
Die Ersparnisse, die in der privaten Versicherung erreicht worden, werden zur Sicherung des Lebensunterhalts aufgebracht. Die Folge ist ein Einkommen ab dem Rentenalter, das deutlich unterhalb der Grundsicherungsgrenze liegt. Bei einer selbstständigen Arbeit muss daher von Anfang an der Fall bedacht werden, dass es nicht klappt und nicht so viele Kunden wie möglich eingeworben werden können. Wie kann dann der finanzielle Standard gesichert werden? Hierfür sind neue Modelle zu entwickeln, mit denen eine Selbstständigkeit, die die Wirtschaft sogar stützt, stärker sozial gefördert werden kann.
Risiken durch die digitalen Veränderungen in der Arbeitswelt
Das Arbeiten im Home Office bringt nicht nur Vorteile wie kürzere Arbeitswege und eine bessere Work-Life-Balance. Vor allem bringt es Nachteile für den Arbeitnehmer, der nun ständig erreichbar zu sein hat. Die digitalen Medien sowie die Forderung nach der Erreichbarkeit auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten macht die Vorteil der Work-Life-Balance wieder zunichte.
Es entwickelt sich Experten zufolge eine sogenannte Verfügbarkeitskultur, die noch weitaus mehr Stress als ein üblicher 9-to-5 Job verursacht. Regeln zur „erlaubten Nichterreichbarkeit“ sollten üblich sein. Nicht zuletzt bringt das Home Office eine gewisse Art von Einsamkeit mit sich, denn der hochgeschätzte Plausch mit den Kollegen entfällt hier.
Letztlich kann der digitale Wandel dafür sorgen, dass Arbeitsplätze mehr und mehr abgebaut werden und das die Flexibilität am Arbeitsplatz verloren geht. Starre IT-Workflows können üblich werden, eine Verkomplizierung von Prozessen durch die sogenannte Übertechnisierung ist möglich. Der Fachkräftemangel wird weiterhin deutlich, was nicht nur bezogen auf die bisher unbesetzten Stellen zu sehen ist, sondern auch bezüglich neuer Jobs, die nicht adäquat besetzt werden können.