Die Fusion der städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und Gewofag zur neuen Münchner Wohnen hat zu erheblichen Kontroversen geführt. Der Rücktritt des kurzzeitig amtierenden Gewofag-Chefs Andreas Lehner hat die Unsicherheiten weiter verstärkt. Lehner bezeichnete den bisherigen Prozess der Zusammenführung als gescheitert und berichtete von Spannungen zwischen den Geschäftsführungen und Betriebsräten beider Unternehmen. Die Oppositionspolitiker haben nun den Wunsch geäußert, die Fusion vollständig zu stoppen.
Verena Dietl: Fusion der Münchner Wohnen nicht gefährdet
Verena Dietl, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Münchner Wohnen, stellt klar, dass die Fusion trotz der aktuellen Probleme reibungslos voranschreitet. Der Rücktritt des ehemaligen Gewofag-Chefs habe keinerlei Einfluss auf den geplanten Ablauf der Fusion oder die Arbeitsfähigkeit des Unternehmens. Dietl äußert ihre Empörung über Lehners Behauptungen bezüglich der finanziellen Lage der GWG und versichert, dass die Fusion das Beste beider Gesellschaften zusammenführen wird.
Trotz der Fusion der städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und Gewofag gibt es weiterhin Kritik seitens der Opposition im Stadtrat. Die Pläne der grün-roten Koalition werden in Frage gestellt. Auch der Betriebsrat der Gewofag sieht keinen wirtschaftlichen oder wohnungspolitischen Sinn in der Zusammenlegung. Es wird bezweifelt, dass die neue Gesellschaft, Münchner Wohnen, das Ziel erreichen kann, kostengünstig mehr Wohnungen zu bauen, wie von der Stadt München geplant.
Die Fusion der GWG und Gewofag wirft erneut Fragen auf, da in der Vergangenheit bereits Probleme in den Wohnungsbaugesellschaften für Aufregung gesorgt haben. Im März musste der damalige Gewofag-Chef Klaus-Michael Dengler seinen Posten räumen, nachdem er Schriftgutachten über den Betriebsratschef angefertigt hatte. Andreas Lehner wurde im Oktober als sein Nachfolger ernannt.
Die Bestellung von Christian Müller, dem ehemaligen SPD-Fraktionschef, als Geschäftsführer der Münchner Wohnen hat zu unterschiedlichen Meinungen geführt. Obwohl er zuvor den Kita-Bereich der Caritas in der Region München geleitet hat, wird bezweifelt, ob er ohne einschlägige Berufserfahrung erfolgreich die Verantwortung als Geschäftsführer übernehmen kann.
Die Fusion der Münchner Wohnen wird weiterhin von Unsicherheiten und Kontroversen begleitet. Während Bürgermeisterin Dietl optimistisch bleibt und betont, dass die Fusion trotz der aktuellen Probleme planmäßig fortgesetzt wird, äußert die Opposition Zweifel an den Vorteilen und dem Erfolg dieser Fusion.