Das Wissenschaftliche Institut der AOK (Wido) hat festgestellt, dass die Ausgaben für Arzneimittel in der gesetzlichen Krankenversicherung im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert erreicht haben. Im Vergleich zu vor zehn Jahren sind die Ausgaben um 88 Prozent gestiegen. Dabei sind es vor allem patentgeschützte Medikamente, die für die steigenden Kosten verantwortlich sind. Interessanterweise decken diese Medikamente nur einen kleinen Teil der Versorgung ab.
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Steigende Kosten: Patentgeschützte Medikamente belasten Krankenversicherung
Im Vergleich zu vor zehn Jahren stiegen die Ausgaben für patentgeschützte Medikamente in der gesetzlichen Krankenversicherung im vergangenen Jahr um 13,9 Milliarden Euro auf insgesamt 27,8 Milliarden Euro an. Trotz dieser hohen Kosten deckten diese Medikamente jedoch nur 6,8 Prozent der Versorgung ab, während es 2013 noch rund zwölf Prozent waren.
Preissteigerungen bei Arzneimitteln treiben Kosten in die Höhe
Die Kosten für Arzneimittel in der gesetzlichen Krankenversicherung sind in den letzten zehn Jahren um etwa 88 Prozent gestiegen. Im Vergleich dazu hat sich die Anzahl der Arzneiverordnungen lediglich um 12,6 Prozent erhöht. Der gestiegene Preis pro Verordnung trägt maßgeblich zum Anstieg der Kosten bei.
Hohe Kosten für Medikamente: Preissprung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln
Die Preise für verschreibungspflichtige Fertigmedikamente sind im Dezember 2022 im Durchschnitt auf 1760 Euro gestiegen, gegenüber 1260 Euro im Vorjahresmonat. Patentgeschützte Arzneimittel waren im Dezember 2022 sogar durchschnittlich 20.600 Euro teuer, während sie ein Jahr zuvor etwa 14.290 Euro gekostet haben.
Laut Wido-Geschäftsführer Helmut Schröder haben sich die steigenden Kosten für patentgeschützte Medikamente bei gleichzeitig geringerer Versorgung im vergangenen Jahr fortgesetzt. Für dieses Jahr ist keine Trendumkehr in Sicht, sondern es ist mit weiteren Kostensteigerungen zu rechnen.
Regelungen haben begrenzte Wirkung auf Preise von Arzneimitteln
Trotz des Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelmarkts von 2011 konnten die Regelungen den Anstieg der Preise nicht wirksam begrenzen, wie Schröder betont.
Der hohe Anteil von patentgeschützten Medikamenten an den Ausgaben zeigt die Notwendigkeit von Maßnahmen, um die Preise zu kontrollieren und sicherzustellen, dass die Versorgung der Patienten gewährleistet bleibt.