Aktiver Verkehrsteilnehmer dank englischem Führerschein

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Fehler kann jeder im Straßenverkehr machen – einige sind aber so gravierend, dass der Führerschein danach erst einmal weg ist. Führerscheinentzug, Fahrverbot und die Aufforderung, an der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) teilzunehmen: Gibt es hier keine andere Möglichkeit? Doch, die gibt es und die ist auch noch legal!

Erwerben Sie den englischen Führerschein

Theoretisch können Sie in jedem Land der EU den Führerschein machen, der auch in jedem anderen EU-Land gültig ist. Der Gesetzgeber verlangt aber für eine gültige Fahrerlaubnis, dass Sie für mindestens ein halbes Jahr im jeweiligen Ausland wohnhaft sind, wobei der Zweitwohnsitz ausreichend ist.

Hier gilt die sogenannte 185-Tage-Regelung. Nun stellt sich aber die Frage des Nachweises, denn Sie müssen Ihren Wohnsitz dort in jedem Fall gegenüber den deutschen Behörden nachweisen können.

Mit einer Ausnahme: Wenn Sie in Großbritannien wohnhaft waren, brauchen Sie dies nicht! Der Grund: Großbritannien kennt kein Meldegesetz wie wir hier in Deutschland. Das heißt, Sie können dort wohnen, müssen sich aber nicht beim Einwohnermeldeamt registrieren lassen.

Dies macht es natürlich schwer, nachzuvollziehen, wer wie lange dort gewohnt hat. Sie brauchen somit nicht einmal tatsächlich in Großbritannien gewesen zu sein, um Ihre Erlaubnis zum Führen eines Kraftfahrzeugs zu bekommen. Hierbei handelt es sich allerdings um eine rechtliche Grauzone.

Sie können behaupten, dass sie für ein halbes Jahr in England gewohnt haben – oder in Schottland, Nordirland oder Wales – müssen aber nicht dort gewesen sein. Ob Sie dabei ein ruhiges Gewissen haben oder nicht, steht auf einem zweiten Blatt, denn rein theoretisch ist es ja nicht rechtens, diese Behauptung aufzustellen.

Neben der Voraussetzung, einen ersten oder zweiten Wohnsitz für mindestens 185 Tage in Großbritannien gehabt zu haben, müssen Sie auch über eine Fahrerlaubnis verfügen. Das heißt, Sie müssen nachweisen können, dass Sie schon einmal die Prüfung bestanden haben. Möglich wird dieser Nachweis durch eine Bestätigung der zugelassenen Fahrzeugklassen, was über das Kraftfahrt-Bundesamt geschieht. Fragen Sie dort nach und Sie erhalten diese Bestätigung, die Sie auch brauchen, wenn Sie eine Agentur mit der Wiedererlangung des Führerscheins beauftragen.

Die dritte Voraussetzung, die Sie erfüllen müssen, besteht in der nicht vorhandenen Strafe. Das heißt, Ihr Fahrverbot muss bereits abgegolten sein, erst dann können Sie die Führerscheinpapiere wieder bekommen. Möglich ist auch, dass Sie das Fahrverbot noch nicht angetreten haben, auch dann können Sie die Dokumente in England anfordern.

great britain: Da ist man nicht verpflichtet sich beim Einwohnermeldeamt anzumelden

great britain: Da ist man nicht verpflichtet sich beim Einwohnermeldeamt anzumelden (#01)

Auf die Hilfe einer Agentur setzen

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Agenturen, die dafür sorgen, dass die Wiedererteilung des Führerscheins ohne Probleme möglich wird. Wenden Sie sich an eine dieser Agenturen, diese schicken Ihnen dann die nötigen Formulare und Dokumente zum Ausfüllen zu.

Nach Rücksendung der Unterlagen sowie Einreichung der Nachweise über die von Ihnen zu führenden Fahrzeugklassen setzt sich die Agentur mit den britischen Behörden in Verbindung und sorgt dafür, dass Ihr EU Führerschein umgeschrieben wird. Sie müssen nun bloß noch warten – zwischen 12 und 16 Wochen dauert die Bearbeitung des Antrags und die Rücksendung der Führerscheinpapiere.

Natürlich kostet die Beauftragung einer Agentur viel Geld und Sie müssen mit Kosten zwischen 700 und 1200 Euro rechnen. Die Unterschiede sind bei den Anbietern recht groß und es ist durchaus lohnend und empfehlenswert, einen vorherigen Vergleich durchzuführen. Aber sicherlich wollen Sie unbedingt wieder mit dem Auto mobil sein, daher werden Sie vielleicht auch gar nicht so genau auf jeden Euro schauen. Wichtiger sind da noch die Leistungen, denn auch in diesem Punkt gibt es Unterschiede.

Viele Anbieter offerieren einen Rundum-Service, bei dem Sie eigentlich nur noch die Unterlagen unterschreiben müssen. Andere setzen auf die Zusammenarbeit mit Ihnen und bieten ihre Leistungen dafür ein wenig kostengünstiger an. Informieren Sie sich diesbezüglich rechtzeitig und fragen Sie auch an, welche Tätigkeiten und Leistungen Sie selbst übernehmen können.

Auch für den Stolpersein, der MPU Prüfung gibts in Grosbritanien eine Möglichkeit

Auch für den Stolpersein, der MPU Prüfung gibts in Grosbritanien eine Möglichkeit (#02)

Umgehen Sie die MPU

Wenn Sie mit der Möglichkeit liebäugeln, Ihre Fahrerlaubnis in England wieder erteilt zu bekommen und hier aber die Aufforderung zur Teilnahme an der MPU bekommen haben, fragen Sie sich sicherlich, was nun damit werden soll? Können Sie einen EU Führerschein bekommen, wenn Sie doch eigentlich erst nach der MPU wieder fahren dürfen?

Die Antwort darauf lautet: Ja, in England bekommen Sie die Fahrerlaubnis dennoch. Hier gilt das Urteil, welchem sich bisher schon mehrere Gerichte angeschlossen haben: Andere Länder müssen sich nicht dem deutschen Rechtssystem beugen und die deutschen Regelungen sind für weitere Länder der EU nicht bindend. Das heißt, dass Sie in Großbritannien Ihre Führerscheindokumente erhalten können, selbst wenn Sie in Deutschland eigentlich noch zur MPU müssten.

Sollten Sie in Deutschland Ihren Führerschein neu beantragen oder eine Wiedererteilung wünschen, so müssen Sie an einem Vorbereitungsseminar für die Prüfung der MPU teilnehmen. Das kostet natürlich viel Geld, denn Sie müssen die Seminar- und Prüfungskosten selbst tragen. Insofern relativieren sich auch die Kosten wieder, die für die Wiedererteilung des englischen Führerscheins durch Agenturen und Dienstleister verlangt werden.

An dieser Stelle sei aber noch einmal darauf hingewiesen, dass in jedem Fall gilt, dass Sie die bereits bestandene Führerscheinprüfung nachweisen müssen. Erst dann können andere Behörden innerhalb der EU ohne das Bestehen auf einer weiteren Prüfung neue Führerscheinpapiere ausstellen.

Die Briten gehen davon aus, dass Sie sicherlich in der Lage sein werden, ein Fahrzeug sicher zu führen, wenn Sie die Prüfung bereits einmal bestanden haben. Auch in naher Zukunft werden sie sich daher nicht an den Vorgaben zur MPU beteiligen bzw. diese Prüfung ebenfalls zur Vorbedingung machen. Übrigens halten sich die Briten auch in puncto Verkehrssünderkartei vornehm zurück. Sie haben nicht einmal vor, ein ähnliches System wie das der Punkte in Flensburg einzuführen.

Wichtig: Wenn Sie englische Führerscheindokumente haben, dürfen Sie damit bis zum 70. Lebensjahr unbegrenzt fahren. Sollten Sie den EU Führerschein aber über das 70. Jahr hinaus nutzen wollen, müssen Sie alle drei Jahre ein gesundheitliches Attest vorlesen, in dem Ihnen bescheinigt wird, dass Sie immer noch in der Lage sind, sicher ein Fahrzeug zu lenken.

Es kann daher sinnvoll sein, die britische Fahrerlaubnis wieder in eine deutsche umzuschreiben. Dann stellt sich allerdings die Frage, ob Sie nicht doch wieder zur MPU müssen – wie das geregelt wird, steht derzeit noch nicht fest. Sie können aber davon ausgehen, dass sich die Behörden um eine Klärung sämtlicher Regelungen bemühen werden und die Sache mit der MPU ebenso regeln wie den nicht nachweisbaren Wohnsitz in Großbritannien.

Klar ist man glücklich wenn wieder alles in Ordnung ist. Nur sollte man sich überlegen ob es immer sinnvoll ist den einfachsten Weg zu gehen

Klar ist man glücklich wenn wieder alles in Ordnung ist. Nur sollte man sich überlegen ob es immer sinnvoll ist den einfachsten Weg zu gehen (#03)

Welche Vorteile hat der EU Führerschein?

Wenn Sie sich nach Neuigkeiten aus der Arbeitswelt umsehen, haben Sie sicherlich immer wieder die Forderung nach einem EU Führerschein in verschiedenen Klassen gelesen. Ohne einen solchen kommt heute niemand im Arbeitsleben weiter. Dumm nur, wenn Sie Ihre Papiere abgeben müssen, weil Sie sich einen groben Fehler im Straßenverkehr geleistet haben.

Die britische Erlaubnis zum Führen eines Kraftfahrzeugs kommt hier gerade recht, denn damit können Sie auch dann weiterfahren, wenn Sie eigentlich nach deutschem Recht nicht mehr fahren dürften. Sie ersparen sich die MPU und die Kosten, die damit einhergehen. Sie haben keinen oder nur wenig Aufwand, denn alles, was Sie tun müssen, ist, sich eine Agentur zu suchen und die nötigen Papiere auszufüllen.

Sie brauchen nicht an einer Schulung teilnehmen und Sie müssen auch nicht danach trachten, eine Prüfung zu bestehen – diese ist im Übrigen so ausgelegt, dass sie nicht unbedingt in jedem Falle bestanden wird. Gern werden die Teilnehmer derart geprüft, dass die Chancen auf ein erfolgreiches Bestehen gleich Null sind.

Dennoch sollten Sie berücksichtigen, dass Sie Ihre Führerscheindokumente sicherlich nicht ohne Grund abgeben mussten. Sie haben einen Fehler gemacht, aus dem Sie hoffentlich gelernt haben, denn er wird so gravierend gewesen sein, dass er gefährlich für Sie und andere Verkehrsteilnehmer war. Nun kann es zwar auch aus Unachtsamkeit passieren, dass solche Fehler vorkommen.

Doch aus welchem Grund auch immer: Sie sollten – auch ohne weitere Schulung – gelernt haben, diesen Fehler nicht mehr zu begehen. Dann kann die britische Erlaubnis zum Fahren eines Autos oder Motorrads Ihre Rettung sein. Sollten Sie beruflich auf Ihr Fahrzeug angewiesen sein, gilt das umso mehr, denn nicht wenige Menschen haben ihren Job schon verloren, weil sie kurzfristig nicht mehr fahren durften.

Die britischen Führerscheinpapiere haben also den Vorteil, dass Sie sie ohne MPU bekommen und dass Sie lediglich eine bestimmte Summe zahlen müssen, damit Sie die Unterlagen bekommen. Sie laufen nicht Gefahr, vielleicht nie wieder mit dem Auto reisen zu können, weil Sie irgendeine Prüfung nicht bestanden haben.

Was sagen deutsche Ämter?

Gehen Sie davon aus, dass sie nicht bei einer deutschen Behörde nachfragen brauchen, wenn es um die Wiedererlangung des Führerscheins geht. Da es sich um eine – zwar völlig legale – Schummelei handelt, wird Ihnen hier niemand dazu raten oder Ihnen Tipps geben.

Das gilt zumindest für die öffentlichen Stellen. Da die Gerichte aber entschieden haben, dass das deutsche Recht nicht auf andere Länder der EU umgelegt werden darf und demzufolge die Regelungen aus Deutschland zur MPU nicht gelten, können Sie ganz legal Ihren Führerschein in Großbritannien erwerben.

Serviceagenturen sind in dem Punkt deutlich auskunftsfreudiger. Wenn Sie sichergehen möchten, dass Sie rechtlich alles richtig machen und keinen Verstoß gegen geltendes Recht begehen, können Sie sich auch von einem Anwalt beraten lassen. Er kann Ihnen sogar aktuelle Urteile zu diesem Thema zeigen und erklären.

KFZ Zulassungsstelle: Diese Stelle ist für die Beantragung des Führerscheins zuständig

KFZ Zulassungsstelle: Diese Stelle ist für die Beantragung des Führerscheins zuständig (#04)

Fazit zur Wiedererteilung des britischen Führerscheins

Sie haben sich dazu entschieden, die Wiedererteilung des britischen Führerscheins zu beantragen? Dann setzen Sie bitte auf einen guten Dienstleister, der Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützt und Sie umfangreich zu Ihren Möglichkeiten aufklärt. Sie müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllen, damit Sie die Dokumente ausgestellt bekommen.

Zum einen müssen Sie nachweisen, dass Sie in der Lage sind, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen. Dies geschieht, indem Sie den Nachweis über die für Sie zugelassenen Fahrzeugklassen erbringen. Das heißt, Sie fordern beim Kraftfahrt-Bundesamt die entsprechenden Dokumente als Nachweis an. Zum anderen müssen Sie zumindest den zweiten Wohnsitz in Großbritannien haben, diesen aber nicht zwingend nachweisen.

Da im Land keine Meldepflicht herrscht, müssen Sie sich nicht beim Einwohnermeldeamt registrieren lassen und können später dennoch behaupten, dass Sie die 185-Tage-Regelung eingehalten haben. Niemand kann nachprüfen, ob Sie tatsächlich so lange im Land waren oder ob Sie hier ein wenig geschummelt haben. Das soll natürlich keine Aufforderung zur Lüge sein!

Sicherheitshalber sollten Sie sich an einen erfahrenen Dienstleister wenden, der dafür sorgt, dass Sie die nötigen Papiere umgehend erhalten. Dieser lässt sich selbstverständlich bezahlen, denn kostenfrei und aus reiner Menschenliebe arbeiten diese Servicekräfte nicht. Rechnen Sie mit Kosten zwischen 700 und 1200 Euro, bis Sie Ihre neuen Führerscheindokumente in den Händen halten. Das Geld ist allerdings gut investiert, denn dafür fällt die MPU in Deutschland weg, die normalerweise zwischen Ihnen und der Wiedererlangung des Führerscheins steht.


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