Das neue Jahr beginnt traditionell mit Prognosen und Entwicklungstrends. Was den Arbeitsmarkt Deutschland angeht sogar sehr positiven. Darauf deutet jedenfalls eine Studie im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit hin.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Gute Aussichten für Arbeitnehmer
In seiner Studie kommt die Arbeitsgruppe des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zu interessanten Prognosen für den deutschen Arbeitsmarkt im Jahr 2018. Der Boom am Markt wird aller Voraussicht nach zwar nicht so stark ausfallen wie im Jahr 2017, trotzdem können sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer freuen.
Qualifizierte Arbeitskräfte werden weiterhin in einem großen Umfang gesucht und haben dementsprechend wenig Probleme, einen Arbeitsplatz zu finden, der ihren Vorstellungen entspricht. Für Unternehmen sind diese Nachrichten allerdings nicht ganz so rosig, denn im Umkehrschluss bedeutet das eben auch, dass gute Arbeitskräfte schwieriger zu finden sein werden.
Arbeitslosenzahl so gering wie lange nicht mehr (Video)
Die konstant hohe Nachfrage an qualifizierten Arbeitnehmern ist eine der Triebfedern der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt. So kommt das Institut zu der Prognose, dass im Laufe des Jahres 2018 die Zahl der Arbeitslosen so niedrig sein wird, wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Im Jahresschnitt werden voraussichtlich nur 2,48 Millionen Menschen ohne Erwerbstätigkeit sein.
Allerdings profitieren von der hohen Nachfrage an Arbeitskräften lange nicht alle (potenziellen) Arbeitnehmer. Besonders an den Langzeitarbeitslosen wird dieser Trend wieder vorübergehen. Das IAB geht davon aus, dass ihre Zahl um lediglich 20.000 Personen im Jahr 2018 sinken wird. Der sehr moderate Rückgang im Vergleich zu dem relativ starken Anstieg der Beschäftigung führt dazu, dass im Jahresdurchschnitt die Zahl der Langzeitarbeitslosen sogar ansteigen wird. Die Arbeitsmarktforscher gehen dabei von 0,6 Prozentpunkten aus.
Video: Deutschland * Nachrichten * Politik * Arbeitsmarkt Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage
Zahl der Erwerbstätigen so hoch wie nie zuvor (Video)
Gleichzeitig zum Rückgang der allgemeinen Arbeitslosigkeit, werden auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Aufgrund der anhaltend guten Konjunktur sind Unternehmen weiterhin auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, um die vollen Auftragsbücher abarbeiten zu können.
Fast 55.000 neue Jobs werden dazu im Laufe des Jahres laut der Prognose des IAB neu entstehen. Das würde dazu führen, dass so viele Menschen in Deutschland einen Job hätten, wie noch nie zuvor. Das IAB geht von insgesamt 44,83 Millionen Erwerbstätigen für das Jahr 2018 aus, ein neuer Rekord. Rekordverdächtig ist auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs.
Entgegen dem Trend, dass Auftragsspitzen häufig mit geringfügig Beschäftigten oder Zeitarbeitern überbrückt werden, ändert sich das im Jahr 2018. Nach Schätzungen des IAB wird die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 32,828 Millionen ansteigen.
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Die letzten Zahlen dazu.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte insgesamt:
Oktober 2017 | 32.787.500 |
September 17 | 32.739.500 |
August 17 | 32.409.700 |
Vergleich aktueller Monatswert zum Vorjahresmonat: 2,3 Prozent
Geringfügig entlohnte Beschäftigte insgesamt:
Oktober 17 | 7.480.600 |
September 17 | 7.486.200 |
August 17 | 7.476.900 |
Vergleich aktueller Monatswert zum Vorjahresmonat: 0,6 Prozent
Davon ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte:
Oktober 17 | 4.697.000 |
September 17 | 4.704.000 |
August 17 | 4.741.800 |
Vergleich aktueller Monatswert zum Vorjahresmonat: -1,5 Prozent
Video: MOTIVIERENDE Gesprächsführung – mit Worten BEGEISTERN
Probleme für Unternehmen (Video)
Eine boomende Konjunktur und Rekordbeschäftigung bedeutet für Unternehmen erst recht, dass es immer schwieriger wird, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden.
Daher lautet eine der großen Herausforderungen für das Jahr 2018 gute Arbeitskräfte zu finden, aber auch die eingearbeiteten Mitarbeiter im Unternehmen zu halten.
Gerade im Dienstleistungssektor wird es noch schwieriger werden, gutes Personal zu finden und zu binden, denn hier wird sich der Beschäftigungszuwachs zum wiederholten Male am stärksten zeigen. Insgesamt rechnet das IAB mit einem Zuwachs von 1,37 Prozent im Jahr 2018, allerdings ganz unterschiedlich auf die jeweiligen Branchen verteilt:
- Information- und Kommunikation kann mit einem Zuwachs von 3,07 Prozent rechnen
- Unternehmensdienstleister mit einem Plus von 2,24 Prozent
- Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit 1,18 Prozent
aber:
- Erbringung von Finanz- und Versicherungsleistungen mit einem Minus von 0,94 Prozent
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