Mit einer gezielten Bewerbung bei der Personalvermittlung kommt man auf der Karriereleiter voran. Wie eine Initiativbewerbung aussehen kann und was sonst noch dazu gehört, wird hier näher erklärt.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Die Initiative selbst ergreifen und einen Headhunter kontaktieren
Im Beruf kommt man auch als Spezialist nicht voran und möchte sich deshalb neu orientieren? Auf der Suche nach Herausforderungen wünscht man sich gezielte Unterstützung? In solchen Fällen kann es sich lohnen, eine Initiativbewerbung an einen Headhunter zu versenden.
Grundsätzlich sieht die Arbeit der Headhunter jedoch anders aus, denn sie sind es, die auf die Kandidaten zugehen. Sie kommen mit dem Angebot für eine Spitzenposition oder für einen Expertenjob. Für die Arbeitnehmer ist das eine komfortable Art, den Job zu wechseln. Doch manch einer wartet lange Zeit auf einen Anruf der Personalvermittler und fühlt sich übergangen.
Hier hilft eine Umkehrung der Rollenverteilung: Anstatt weiter auf die Kontaktaufnahme der Personalberater zu hoffen, kann man eine Initiativbewerbung aufsetzen und sich selbst an einen Headhunter wenden. Dabei sind jedoch einige ungeschriebene Regeln zu beachten, sonst hat die Bewerbung womöglich die gegenteilige Wirkung und schließt einen von späteren Jobangeboten aus.
Wichtig zu beachten: Wie arbeiten Headhunter?
Im Normalfall erhalten die Headhunter ihre Aufträge von Unternehmen, die Leute für die wichtigen Positionen suchen. Die etablierten Berater fokussieren sich auf hoch dotierte Jobs und gehen entsprechend diskret mit den internen Informationen um. Hier läuft die Personalsuche komplett über das Beratungsunternehmen ab. Ein Exklusiv-Auftrag erlaubt hier keine Kontaktaufnahme mit Bewerbern oder mit anderen Headhuntern.
Häufig arbeiten die professionellen Personalberater als langfristige Partner der Unternehmen. Teilweise waren sie schon für die Jobs der Entscheider verantwortlich und kennen sich deshalb mit den firmeninternen Strukturen aus. Diese vertrauensvolle Basis ist entscheidend für ein zielstrebiges Vorgehen bei der Suche nach neuen Führungskräften oder Fachexperten.
Wer als Bewerber von einem solchen Personalberater kontaktiert wird, erkennt die enge Zusammenarbeit zwischen dem potenziellen Arbeitgeber und dem Headhunter an den detaillierten Unterlagen zu dem Unternehmen und an den ausführlichen Antworten im direkten Gespräch.
Wie eine Bewerbung beim Headhunter aufgenommen wird
Bei einer Initiativbewerbung muss man damit rechnen, dass die aktuellen Suchprofile der Berater nicht mit den eigenen Qualifikationen übereinstimmen. Hier geht es eher darum, einen Fuß in die Tür zu bekommen und seine Fähigkeiten zu präsentieren, falls zu einem späteren Zeitpunkt ein passendes Jobangebot eintrifft.
Die Initiativbewerbung beim Personalvermittler erfordert also ein wenig Geduld. Möglicherweise gibt es in einigen Monaten die richtige Position. Darum sollte man nicht enttäuscht sein, wenn der Vermittler zunächst nur davon spricht, die Daten in die Kartei aufzunehmen.
Mit der Bewerbung bei einem gut vernetzten Headhunter setzt man gewissermaßen auf ein langfristiges Strategiekonzept, das möglicherweise erst nach Jahren zum Traumjob führt. Für den kurzfristigen Bedarf ist die eigene Kontaktaufnahme mit dem Personalvermittler hingegen ungeeignet, denn Ausnahmen, dass man gerade zum richtigen Moment kommt, sind selten.
Wichtig für die Initiativbewerbung
Da man noch nicht weiß, wie die zukünftige Stelle aussieht, kann man sich nicht an dem potenziellen Arbeitgeber und dessen Hintergründen orientieren. Auch eine genaue Berufsbeschreibung ist nicht vorhanden. Bei der Initiativbewerbung geht es also darum, sich selbst zu präsentieren.
Dies geschieht in Form eines tabellarischen Lebenslaufs, der eine übersichtliche Struktur braucht und keine Lücken aufweisen sollte. So entsteht ein professioneller Eindruck, in dem die Stationen der beruflichen Entwicklung einfach nachzuvollziehen sind.
Clevere Formulierungen beschreiben nicht nur die bisherigen Positionen, sondern sie beinhalten auch den Wert der Arbeit. Die Leistung spielt eine Hauptrolle, und sie lässt sich am besten an den Ergebnissen bemessen.
Die Bewerbung sollte kurz gehalten sein und nicht zu sehr ins Detail gehen. Für das Schreiben reicht eine Seite aus, während der Lebenslauf, zudem ein Bewerbungsfoto gehört, nicht länger als zwei Seiten einnehmen sollte. Eine umfassende Bewerbungsmappe mit Zeugnissen kann auf Anfrage nachgereicht werden.
Die Vorbereitung der Initiativbewerbung
Ebenso wie die Bewerbung bei einem potenziellen Arbeitgeber muss auch die Initiativbewerbung beim Personalberater gut vorbereitet sein. Hierzu sollte man wissen, dass Headhunter oft noch gezielter bei der Suche vorgehen als die Unternehmen selbst.
Da die Personalvermittler zumeist auf Provisionsbasis arbeiten, ist hier eine besondere Effizienz gefragt. Entsprechend fein ist die Filterung der infrage kommenden Bewerber. Im Optimalfall suchen die Headhunter nach Personen mit hohem beruflichen Potenzial, die gegebenenfalls später noch weiter vermittelt werden können.
Sinnvolle Gründe für die Initiativbewerbung bei einem Personalvermittler sind beispielsweise:
- Ein geeignetes Stellenangebot für die eigene Qualifikation ist aktuell nicht vorhanden.
- Die Betroffenen haben konkrete Wunschvorstellungen und möchten keine Kompromisse eingehen.
- Die Suche nach Führungspositionen läuft oft nur über Headhunter.
- Wer keine räumliche Einschränkung berücksichtigen muss, kann deutschlandweit oder sogar international einen Job finden.
Wer hat das Potenzial, vom Headhunter entdeckt zu werden?
Meistens sind es hoch dotierte Anstellungen, für die ein Headhunter nach dem geeigneten Personal sucht. Das hängt damit zusammen, dass die Provisionen der Vermittler sich zumeist am Jahresgehalt der Betroffenen orientieren. Entsprechend groß ist das Interesse der Personalberater an qualifizierten Kandidaten mit umfassendem Fachwissen.
Die Kompetenz der Arbeitnehmer wird begleitet von starken Ambitionen: Das sind die richtigen Voraussetzungen, um eine erfolgreiche Karriere anzutreten und von den Headhuntern wahrgenommen zu werden. Wer sein Potenzial gut zu präsentieren weiß, der landet bald in der Datenbank der Personalvermittler.
Auch in der Initiativbewerbung heißt es: Selbstbewusst auftreten und sein berufliches Engagement zeigen. Wer den Headhunter überzeugen kann, auch wenn gerade keine geeignete Stelle vakant ist, hat Chancen auf einen gut dotierten Job.
Details zur Kündigungsfrist der aktuellen Anstellung beziehungsweise zum frühestmöglichen Eintrittstermin sollte man im Bewerbungsschreiben gleich mitteilen. Auch ein eventueller Verhandlungsspielraum mit dem jetzigen Arbeitgeber kann hier gegebenenfalls erwähnt werden.
Den richtigen Personalvermittler ansprechen
Die Frage, welcher Personalvermittler für den individuellen Fall der richtige ist, hängt von der Branche und von der Qualifikation ab. Einige Personalberater haben sich auf eine bestimmte Richtung spezialisiert.
Anstatt eine Initiativbewerbung an mehrere Headhunter zu senden, sollte man sich lieber informieren, denn wenn man sich bei vielen Adressen bewirbt, erhöht sich das Risiko, dass die Bewerbung beim eigenen Vorgesetzten auf dem Tisch landet.
Ein gezieltes Vorgehen erspart einem viel unnötigen Aufwand und reduziert die Absagen. Darum lohnt es sich, die Spezialisierungen der Headhunter zu checken. Wer bisher nicht in einer führenden Position gearbeitet hat, der braucht sich beispielsweise nicht an die Vermittler für die C-Ebene (Geschäftsführer, Vorstand) zu wenden. Andere Vermittler konzentrieren sich auf bestimmte Fachbereiche, sodass man hier ebenfalls eine Vorauswahl treffen kann.
Die Adressen und Schwerpunkte der Personalvermittler sind in den Branchenverzeichnissen und in den geschäftlichen Netzwerken zu finden. Auch Social Media und eigene Websites weisen auf das Tätigkeitsfeld der Headhunter hin. Auch Empfehlungen können einem weiterhelfen, den geeigneten Vermittler zu finden.
Den eigenen Internetauftritt vorbereiten
Bevor man seine Initiativbewerbung abschickt, sollte man seine eigene Online-Präsenz checken. Nur wenn das Internet-Profil stimmig ist, entsteht ein positiver Eindruck. Die Selbstdarstellung und die Kommunikation in den Social Media sollten nicht zu einem widersprüchlichen Bild führen.
Eine gründliche Aufbereitung des eigenen Profils beinhaltet die folgenden Schritte:
- Die Einträge „aufräumen“ und professionell gestalten,
- Inhalt optimieren und eigene Interessen präzise formulieren, privat sowie beruflich,
- ein gezieltes Selbstmarketing aufstellen,
- mit Gastbeiträgen in speziellen Blogs verlinken.
Zur Optimierung des Internet-Profils kann man auch eine eigene Homepage erstellen. Diese ist nicht nur für die Headhunter interessant, sondern auch für den zukünftigen Arbeitgeber. Allerdings ist es in jedem Fall wichtig, dass die Einträge aktuell und nicht veraltet sind. Informationen zu Weiterbildungen und zu besonderen Fähigkeiten im eigenen Fachgebiet sind dabei wichtige Faktoren.
Das eigene Ziel kennen und kommunizieren
Wer seine Wunschposition für sich selbst definiert hat, der kann sie gegenüber den Personalberatern gut präsentieren. Das ist deshalb wichtig, weil die Headhunter bei einer Initiativbewerbung oft detailliert nachfragen, welche Jobs infrage kommen. In welcher Richtung soll die Karriere weiter gehen?
Wünscht man sich eine höhere Position oder eher die Einarbeitung in einen Spezialbereich? Wenn man für mehrere Wege offen ist, sollte man das ebenfalls erwähnen, ansonsten besteht die Gefahr, dass eine einigermaßen passende Stelle verpasst wird.
Nicht immer verläuft alles wie geplant, dennoch ist es nützlich, wenn der Lebenslauf einen roten Faden erkennen lässt. Die beruflichen Erfahrungen und Qualifikationen können ein Zeichen für besondere Zielstrebigkeit sein oder auch ein breites Interesse verdeutlichen.
Mit fokussierten Bewerbungsunterlagen erweckt man die Aufmerksamkeit eines Personalvermittlers und kann eventuell eine gewisse Unterstützung von seiner Seite erhalten. Dieser Schritt erfolgt jedoch erst etwas später.
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