Die Zukunft der Arbeit: Neue Arbeitswelten erobern die Unternehmen

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Angesichts des Fachkräftemangels ging es bereits seit geraumer Zeit um einen Wandel in der Arbeitswelt. Doch im Zuge der Pandemie wurde es für Unternehmen überdeutlich: Der Wunsch nach Flexibilität und die Notwendigkeit der Digitalisierung konnten nicht mehr geleugnet werden.

Unternehmen und die neue Arbeitswelt: Zwei große Trends weisen den Weg

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Nicht nur, dass innerhalb bekannter Berufe ganz neue Bereiche für Jobs entstehen; es ändert sich auch die Arbeitsweise selbst. Mehr Flexibilität ist gefragt, hybride Arbeitsmodelle stehen hoch im Kurs. Die neue räumliche Verteilung der Arbeitskräfte erschwerte in der Pandemie mitunter den Kontakt zu den Mitarbeitern. Viele Firmen sind daher vom Homeoffice wieder abgekommen und wünschen sich eine häufigere Präsenz ihrer Angestellten im Büro. Damit genügend Zeit für die Familie bleibt, werden jedoch Remote-Angebote gemacht. Viele Mitarbeiter erscheinen jetzt nur noch ein- oder zweimal in der Woche im Büro, die übrige Zeit arbeiten sie von zu Hause aus oder im Co-Working-Space. Dieser als „New Work“ bezeichnete Trend gilt derzeit als richtungsweisend.

Digitalisierung als zweiter Trend

New Work wäre ohne Digitalisierung nicht möglich und der zunehmende Einsatz von KI sowie weiterer neuer Technologien gilt als zweiter Trend der Arbeitswelt. Neue, zukunftsorientierte IT-Lösungen sind entstanden, sie sind für die hybriden Arbeitsplatzmodelle unverzichtbar.

Für die Unternehmen bedeutet die digitale Transformation aber nicht nur eine neue Art der Arbeit, sondern auch größere Investitionen in die IT-Sicherheit. In dem Zuge, wie die Digitalisierung zunimmt, steigen auch mögliche Angriffe von außen auf Unternehmensnetzwerke. Auch die Einführung von KI hat die Arbeitswelt verändert. Die Künstliche Intelligenz übernimmt zahlreiche Aufgaben und macht diese für den Menschen überflüssig.

Führungskräfte gehen davon aus, dass KI sogar zum führenden Trend in den Firmen werden wird. Damit wiederum steigt die Nachfrage nach Aufgaben, die eher wissensbasiert sind. Entgegen der pessimistischen Meinung, dass KI den Menschen überflüssig mache, gehen Experten sogar davon aus, dass sich im Zuge der Etablierung Künstlicher Intelligenz auch zahlreiche neue Jobs schaffen lassen.

Derart neu entstandene Rollen sollen künftig bis zu einem Drittel aller Jobs ausmachen. Für die Mitarbeiter der Unternehmen bedeutet das, dass das Wissen um Softwareanwendungen und technologische Errungenschaften unverzichtbar ist.

Eine gewisse „Computerkompetenz“ ist mittlerweile in allen Berufen gefragt und nicht mehr nur auf bestimmte Branchen konzentriert.

New Work wäre ohne Digitalisierung nicht möglich und der zunehmende Einsatz von KI sowie weiterer neuer Technologien gilt als zweiter Trend der Arbeitswelt. (Foto: AdobeStock - 713007955  StockPhotoPro)

New Work wäre ohne Digitalisierung nicht möglich und der zunehmende Einsatz von KI sowie weiterer neuer Technologien gilt als zweiter Trend der Arbeitswelt. (Foto: AdobeStock – 713007955 StockPhotoPro)

Die Trends der Arbeitswelt von morgen

Der Wunsch nach Flexibilität in der Arbeitswelt hat bereits dazu geführt, dass Arbeitgeber umdenken mussten. Sie müssen lernen, dass die Arbeit flexibler gestaltet werden muss und dass der Job bei vielen Mitarbeitern nicht mehr an erster Stelle steht. Das Motto, nach dem jemand arbeitet, um zu leben, ist heute wichtiger denn je. Kaum jemand möchte sein Leben auf der Arbeit verbringen und die Familie ständig nachrangig einordnen. Viel wichtiger ist es gerade für junge Familien geworden, die Kinder gemeinsam zu betreuen – traditionelle Rollenbilder haben längst ausgedient.

Sechs wichtige Trends einer modernen Arbeitswelt

Dank verschiedener Studien und Umfragen wurden die folgenden Trends der Arbeitswelt ermittelt, mit denen sich Arbeitgeber schon jetzt und in der Zukunft auseinandersetzen müssen:

  • Hybride Arbeit:

    Unternehmen beschäftigen weniger feste Mitarbeiter, die täglich ins Büro kommen. Vielmehr wurde die Arbeit hybrid ausgelegt: Die Mitarbeiter, die noch fest angestellt sind, kommen nur an wenigen Tagen oder für einige Stunden in der Woche ins Büro. Der direkte Kontakt ist nur hier möglich, ansonsten sind diese Mitarbeiter nur noch mobil zu erreichen.

    Zudem werden mehr externe Mitarbeiter und Freiberufler beschäftigt, der Trend geht außerdem hin zur projektbezogenen Beschäftigung beispielsweise von Beratern und einzelnen Branchenprofis.

    Auch in Zukunft werden eher dynamische Teams gebildet, die aufgabenorientiert zusammenarbeiten und ihre Fähigkeiten entsprechend bündeln. Die zentrale, hierarchische Struktur im Unternehmen hat ausgedient.

  •  Unternehmen beschäftigen weniger feste Mitarbeiter, die täglich ins Büro kommen. (Foto: AdobeStock - 335920355 fizkes)

    Unternehmen beschäftigen weniger feste Mitarbeiter, die täglich ins Büro kommen. (Foto: AdobeStock – 335920355 fizkes)

  • Einsatz von KI:

    Künstliche Intelligenz könnte die alltäglichen und sich ständig wiederholenden Aufgaben übernehmen. Damit ließen sich nicht nur Personalressourcen sparen, sondern auch Fehler minimieren.

    Mitarbeiter könnten sich auf andere Aufgaben konzentrieren und werden flexibler. Die Rede ist auch in diesem Bereich von dynamischen Teams, wobei es um sogenannte „Superteams“ geht. Sie bestehen aus gut ausgebildeten Mitarbeitern und KI, wobei Letztere in erfahrene Teams integriert wird.

  • Mehr Vielfalt in der Arbeitswelt:

    War Vielfalt bisher eher eine Notwendigkeit, mit der sich Unternehmen befassen mussten, gibt es inzwischen viele Firmen, die die Vorteile der Vielfalt erkannt haben. Eine höhere Innovationskraft, mehr Erfolg und eine gesteigerter Mitarbeiterzufriedenheit sind Folgen einer vielfältigen Arbeitswelt und „bunt“ zusammengemixter Teams.

    Die Mitarbeitenden profitieren vom sozialen Miteinander ebenso wie von den neuen persönlichen und kulturellen Erfahrungen. Bezogen auf die Weltwirtschaft sind vielfältige Teams im Vorteil durch ihre höhere Kreativität.

  • Gemischtaltrige Teams:

    Eine moderne Belegschaft umfasst mehrere Generationen. Die Prägung durch die Babyboomer-Generation ist vorbei, heute müssen die Bedürfnisse vieler Altersgruppen berücksichtigt werden. Nicht nur in Unternehmen arbeiten „sehr jung“ und „fortgeschritten alt“ zusammen: Man schaue nur auf die Schulen mit ihren Lehrern, die rein altersmäßig schon in Rente sein müssten, aber dennoch unterrichten. Sie sind zusammen mit Referendaren tätig, die ihr Studium gerade abgeschlossen haben. Jung profitiert von Alt und umgekehrt, wobei dieser Trend vor allem dem Mangel an Fachkräften geschuldet ist. Nichtsdestotrotz haben alle Beteiligten ihre Vorteile durch diese Situation – auch die Schüler. In der Arbeitswelt ist es ähnlich: Auch hier profitieren die Jungen von der Erfahrung der älteren Mitarbeiter, gleichzeitig bringen sie neue Ansätze und Ideen in das Kollegium. Ergänzt durch KI ergeben sich ganz neue Kontakte und Arbeitsmöglichkeiten.

  • Eine moderne Belegschaft umfasst mehrere Generationen. (Foto: AdobeStock - 431666446 Jacob Lund)

    Eine moderne Belegschaft umfasst mehrere Generationen. (Foto: AdobeStock – 431666446 Jacob Lund)

  • Fokus auf Weiterbildung:

    Mitarbeiter müssen speziell für die Anwendung von KI-Lösungen geschult werden. Neue Formen und Bereiche der Arbeit setzen auf komplexe Kommunikation und Technologien. Dank Virtual Reality können Schulungen personalisiert werden, eingesetzte Bots lernen von den Nutzern und passen ihre Umgebungen an. Damit ist es möglich, auf individuelle Lernpräferenzen und Anforderungen einzugehen.

  • Neue Motivation und mehr Wohlbefinden:

    Unternehmen sehen ihre Mitarbeiter als wichtigsten Faktor für den Erfolg. Damit dieser Faktor wie gewünscht wirken kann, müssen die Mitarbeiter motiviert sein. In Probephasen wurde festgestellt, dass die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu einer größeren Motivation führt. Infolgedessen gab es Erprobungen der Viertagewoche, die in vielen Unternehmen erfolgreich durchgeführt und nach Abschluss der Probephase beibehalten wurde. Wichtigste Erkenntnis: Kürzere Arbeitszeiten steigern die Produktivität. Umfragen haben ergeben, dass eine motivierte Belegschaft maßgeblich daran beteiligt ist, dass ein Unternehmen widerstands- und leistungsfähig ist.

Herausforderungen durch die neue Arbeitswelt

Für die Unternehmen ist es eine große Herausforderung, den Kontakt zu allen Mitarbeitern zu halten, selbst wenn diese in regelmäßigen Abständen räumlich getrennt vom Firmenstandort arbeiten. Gleichzeitig fällt es den Angestellten mitunter schwer, sich zu motivieren und die nötige Eigendisziplin auch im Homeoffice aufzubringen. New Work ist daher nicht für alle Menschen gleichermaßen geeignet, sondern zum gewissen Teil auch typabhängig zu beurteilen.

Wer den Kontakt zu Kollegen braucht, wird sich im Homeoffice nicht wohlfühlen. Wer aber allein besser arbeiten kann und ohnehin in einer kreativen Branche tätig ist, bei der sämtliche Abläufe längst digitalisiert sind, ist mit Remote-Working gut beraten. Um den Herausforderungen zu begegnen, sind unter anderem diese Strategien für Unternehmen und Mitarbeiter interessant:

  • Nutzung von Gesundheits- und Fitnessangeboten für Mitarbeiter
  • Einsatz von Tools zur Echtzeitkommunikation
  • Nutzung digitaler Arbeitszeiterfassungssysteme
  • Finden von Kompromissen durch Angebote zur Kinderbetreuung, individuelle Urlaubszeiten, Projektarbeiten etc.
  • Investition in Weiterbildung der Mitarbeiter
  • Durchführung von Firmenveranstaltungen für einen besseren Kontakt und Zusammenhalt

New Work ist so flexibel wie nie und baut gleichzeitig auf den festen Strukturen in der Firma auf. Mitarbeiter bekommen zahlreiche Freiheiten und mitunter einen Vertrauensvorschuss, der sich aber in bisherigen Untersuchungen im überwiegenden Teil als gerechtfertigt herausgestellt hat.

Angestellte, die das Vertrauen des Arbeitgebers spüren, sind motivierter und leistungsfähiger, sie identifizieren sich eher mit ihrem Job.

Insofern müssen Art und Qualität der Arbeit immer wieder neu bewertet und gegebenenfalls angepasst werden, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

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