Der Rohbau muss im Winter ruhen, damit Wände und Böden trocknen können? Das stimmt längst nicht mehr, denn Bautrockner sorgen für die gewünschte Trocknung in Rekordzeit. Auch nach einem Wasserschaden sind diese Geräte unverzichtbar.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Bautrockner mieten: Auf die richtige Trocknerart kommt es an
Bei Bautrocknern sind zwei verschiedene Ausführungsvarianten erhältlich, wobei die eine auf Kondensation, die andere auf Adsorption setzt. Beiden gemeinsam ist, dass die Bautrocknung passiv abläuft, indem nassen Bauteilen oder Baustoffen die enthaltene Feuchtigkeit entzogen wird. Hintergrund ist, dass die Luft Wasser in Form kleinster Tröpfchen aufnehmen kann. Wie viel Wasser das jeweils ist, hängt davon ab, welche Lufttemperatur herrscht. Ist es warm, dehnt sich die Luft aus, mehr Wasser kann gebunden werden. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent spricht der Fachmann von einer Luftsättigung, die bedeutet, dass kein weiteres Wasser mehr aufgenommen werden kann. Sollte noch mehr Wasser hinzukommen, wird dieses nicht gasförmig, sondern verbleibt in Tropfenform und damit flüssig. Ist die Temperatur niedrig, nimmt die Luft weniger Wasser auf. Ist die Luftfeuchtigkeit nun aber gesättigt und es kommt noch mehr Feuchtigkeit hinzu oder sinken die Lufttemperaturen, führt das zur Kondensation. Bautrockner haben diesen Vorgang technisch umgesetzt und funktionieren nach einem vergleichbaren Prinzip.
Der Bautrockner mit dem Prinzip der Kondensation
Bautrockner mieten von Boels: Hier haben Anwender die Wahl zwischen den beiden genannten Bautrocknerarten. Arbeitet dieser nach dem Kondensationsprinzip, senkt der Bautrockner die Lufttemperatur. Die Luftfeuchtigkeit wird auf 100 Prozent gesteigert, das Wasser soll Tropfen bilden. Nun entsteht ein Kondensat – die gesammelte Feuchtigkeit aus einem Baustoff oder dem Rohbau eines Gebäudes. Die Funktionsweise ist ganz einfach erklärt:
- Der Bautrockner saugt die Umgebungsluft an.
- Luft kühlt sich an den Kühlrippen schlagartig ab.
- Die Luftfeuchtigkeit steigt, es bildet sich ein Kondensat.
- Das Wasser wird in einem Sammelbehälter aufgefangen und über einen Schlauch abgeleitet.
- Ein elektrischer Kompressor verdichtet das Kältemittel.
- Die entstandene Wärme wird im Bautrockner gespeichert.
- Die getrocknete, kalte Luft gelangt erwärmt in den Raum, dort kann sie wieder Feuchtigkeit aufnehmen.
Der Kondensationstrockner ist ideal, wenn es um eine schnelle und einfache Installation geht. Außerdem ist der Feuchtigkeitsentzug sehr schonend für die Bausubstanz, denn diese würde durch eine schlagartige Absenkung der Luftfeuchtigkeit Schaden nehmen. Risse und Verformungen wären die Folge, diese werden jedoch durch die Bautrocknung per Kondensationstrockner verhindert. Um diesen erfolgreich einsetzen zu können, sollten laut Hersteller Umgebungstemperaturen zwischen 15 und 25 °C vorhanden sein. Höhere oder niedrigere Temperaturen würden die Effizienz des Trockners senken.
Bautrockner mit dem Prinzip der Adsorption
Adsorptionstrockner nutzen ein wasserbindendes Material, meist handelt es sich dabei um Silicagel oder Salz. Die Arbeitsweise dieser Trocknervariante gestaltet sich wie folgt:
- Der Bautrockner saugt die Luft aus der Umgebung an.
- Luft wird über einen Ventilator an einem rotierenden Gitter vorbeigeblasen.
- Das Salz oder Silicagel auf dem Gitter entzieht der Luft die enthaltene Feuchtigkeit, das Wasser wird gebunden.
- Die getrocknete Luft wird teilweise in den Raum zurückgeführt.
- Die restliche Raumluft wird in einem Heizmodul stark erhitzt.
- Die erwärmte Luft wird über den Rotor geführt, dieser kann sehr viel Feuchtigkeit aus der Warmluft aufnehmen.
- Die feuchtwarme Luft wird aus dem Raum geleitet, Frischluft muss zugeführt werden.
Der Adsorptionstrockner ist in der Lage, der Luft sehr schnell viel Feuchtigkeit zu entziehen, was unter anderem bei der Beseitigung von Wasserschäden am Haus hilfreich ist. Der Trockner kann zudem bei niedrigen Temperaturen – sogar unter dem Gefrierpunkt – zuverlässig arbeiten. Allerdings benötigen die Geräte deutlich mehr Strom als Kondensationstrockner, außerdem sind sie aufwendiger zu installieren. Diese Trockner können sehr gut im Winter eingesetzt werden, wenn Wasserschäden am Haus aufgetreten sind oder wenn der Rohbau noch ruht. Auch bei Schäden, die während der Bauzeit passieren, ist der Adsorptionstrockner ideal.
Professionelle Bautrocknung und Auswahl des passenden Geräts
Professionelle Bautrocknung heißt nicht zwangsläufig, dass ein Unternehmen zur Baustelle oder ins Haus kommt und die nötigen Arbeiten durchführt. Auch Privatpersonen können Bautrockner auf Profi-Niveau nutzen, der Verleih der hochwertigen Geräte macht dies möglich. Dabei liegen die Vorteile, die mit einer professionellen Bautrocknung verbunden sind, auf der Hand: Geringer Zeitaufwand und technischer Aufwand, niedriger Energieverbrauch, für die Bausubstanz gefahrlose Anwendung. Der Einsatz eines Bautrockners ist dem ständigen Stoßlüften vorzuziehen, denn die Räume und Baustoffe werden kontinuierlich und langsam entfeuchtet, was Schäden verhindern kann. Allerdings kommt es immer auf die Wahl des passenden Gerätes an.
Der richtige Bautrockner für jeden Einsatz
Bauherren hören gern, dass sich beispielsweise der Zeitaufwand für die Trocknung eines Rohbaus um 50 bis 60 Prozent verkürzen kann, wenn ein hochwertiger Bautrockner eingesetzt wird. Damit ist es möglich, auch im Winter weiterzubauen, was die Baukosten senken kann.
Es ist jedoch wichtig, dass der passenden Bautrockner für den individuellen Einsatz gewählt wird. Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl sind:
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- Passende Größe des Bautrockners:
Als Faustregel kann davon ausgegangen werden, dass eine Umwälzleistung des Bautrockners von 500 m³/h für eine Wohnfläche von 100 m² ausreichend ist. Die Umwälzung der Luft ist hinlänglich gegeben.
Ein überdimensionierter Bautrockner würde nicht nur beim Leihen mehr kosten, sondern auch beim Betrieb durch den höheren Stromverbrauch.
Darüber hinaus kann es sein, dass er den Raum zu rasch trocknet und die Sicherheit der Bausubstanz damit gefährdet.
Tipp: Teilweise wird die Entfeuchtungsleistung in Liter pro Tag angegeben.
50 Liter am Tag sind ausreichend, wobei diese Werte meist für eine bestimmte Temperatur und Feuchtigkeit genannt werden. die meisten Hersteller gehen von einer Raumtemperatur von 30 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent aus.
- Passende Größe des Bautrockners:
- Richtige Anzahl an Trocknern:
Nicht immer ist es damit getan, nur einen einzelnen Bautrockner aufzustellen. Es müssen ausreichend Geräte aufgestellt werden, um die gewünschte Trocknungsleistung zu erreichen. Andererseits dürfen nicht zu viele Trockner auf einmal zur Anwendung kommen, da eine sogenannte Übertrocknung gefährlich sein kann. Dabei schließen sich die Kapillare in den Baustoffen, was die im Baustoff enthaltene Nässe oder Feuchtigkeit einschließt. Oberflächlich sehen sie trocken aus, doch innen sind teilweise mehrere Liter Wasser enthalten. Das kann zur gefürchteten Schimmelbildung führen, der kostenintensiv entgegengesteuert werden muss.
- Stromverbrauch des Trockners:
Da die Stromkosten je nach Gerät sehr variieren können, sollte auch der Stromverbrauch im Auge behalten werden, wenn es darum geht, einen Bautrockner auszuwählen. Ein Bautrockner, der eine Leistung von 1.500 Watt mitbringt, verursacht Stromkosten von mehr als zehn Euro in 24 Stunden.
Wann sollte besser ein Fachbetrieb zurate gezogen werden?
Nicht immer ist es eine gute Idee, selbst Hand anzulegen und einen Rohbau oder einzelne Baustoffe selbst zu trocknen. Teilweise ist die Hilfe des Fachmannes eine bessere Alternative, vor allem, wenn keine Idealbedingungen für die Bautrocknung vorliegen. Die Experten setzen spezielle Geräte und Techniken ein, mit denen die Trocknung erreicht werden kann. Das ist beispielsweise auch der Fall, wenn ein Flachdach undicht ist und Hohlräume aufweist, die getrocknet werden müssen. Ist die Dämmung unter dem Estrich durchfeuchtet, sollte ebenfalls zur Vermeidung weiterer Probleme ein Fachunternehmen beauftragt werden.
Dieses wird einen Dämmschichttrockner einsetzen, der die gesamte Konstruktion von Wasser befreit und die Feuchtigkeit aufsaugt. Meist sind dafür separate Bohrungen nötig, die keinesfalls eigenständig durchgeführt werden sollten. In den meisten anderen Fällen ist es jedoch ausreichend, einen Bautrockner mit der nötigen Leistung zu leihen und diesen arbeiten zu lassen. Es ist dabei wichtig, regelmäßig Feuchtigkeitsmessungen vorzunehmen, denn eine Übertrocknung muss nicht nur in Bezug auf die Temperaturen, sondern auch auf die Dauer der Anwendung von Bautrocknern vermieden werden.