Berufliche Rehabilitation: 5 beeindruckende Beispiele

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Mithilfe von Umschulungen oder Weiterbildungen soll ein Arbeitnehmer, der seinen Job aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr ausüben kann, auch weiterhin am Erwerbsleben teilnehmen können. Diese Beispiele beruflicher Rehabilitation machen Mut!

Die berufliche Rehabilitation: Mit Qualifizierungen weiter Geld verdienen

Auch junge Leute kann es treffen: Eine Erkrankung oder ein Unfall macht die Rückkehr an den Arbeitsplatz unmöglich. Teilweise sind es auch schleichende Erkrankungen, die die weitere Ausübung der bisherigen beruflichen Tätigkeit nicht mehr erlauben. Ist der Arbeitsplatz in Gefahr, kann eine berufliche Rehabilitation beantragt werden.

Video: Erklärfilm – Was ist berufliche Rehabilitation? – Reha und Beruf Köln – Erklärvideo

Weiteres Erwerbsleben dank beruflicher Rehabilitation

Die berufliche Rehabilitation wird auch als Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben bezeichnet und soll es Arbeitnehmern ermöglichen, trotz einer Erkrankung oder eines Unfalls weiterhin mit beiden Beinen fest im Berufsleben zu stehen.

Nicht selten sorgen schleichende Erkrankungen dafür, dass bisherige Fertigkeiten nicht mehr auszuüben sind. Ein Beispiel dafür ist die Multiple Sklerose, die einen Erkrankten mehr und mehr motorisch einschränken kann.

Ein weiteres Beispiel ist Epilepsie, auch diese kann sich verstärken und die Ausübung des Berufs nach und nach unmöglich machen. Durch die berufliche Rehabilitation soll dafür gesorgt werden, dass der Betroffene am gleichen Arbeitsplatz verbleiben kann, einen anderen Beruf lernt oder im bisherigen Beruf in einem anderen Unternehmen tätig wird.

Bei den Qualifizierungen und Umschulungen für die berufliche Rehabilitation müssen die gesundheitlichen Voraussetzungen des wieder neu in das Berufsleben Einzugliedernden berücksichtigt werden. Das heißt, dass diese Maßnahmen auf den Gesundheitszustand des Betreffenden abgestimmt werden sollten.

Mögliche Leistungen sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel:

  • vorgenommene Veränderungen am Arbeitsplatz
  • Bereitstellung technischer Arbeitshilfen
  • Weiterbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen
  • neue Ausbildungen
  • Bereitstellung eines Assistenten
  • Hilfe für den Umbau des Kraftfahrzeugs
  • Hilfe für Arbeitgeber durch Zuschüsse
Die berufliche Rehabilitation wird auch als Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben bezeichnet und soll es Arbeitnehmern ermöglichen, trotz einer Erkrankung oder eines Unfalls weiterhin mit beiden Beinen fest im Berufsleben zu stehen.  ( Foto: Shutterstock-goodluz)

Die berufliche Rehabilitation wird auch als Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben bezeichnet und soll es Arbeitnehmern ermöglichen, trotz einer Erkrankung oder eines Unfalls weiterhin mit beiden Beinen fest im Berufsleben zu stehen. ( Foto: Shutterstock-goodluz)

Wie und wo wird die berufliche Rehabilitation beantragt?

Die Deutsche Rentenversicherung finanziert Leistungen zur beruflichen Rehabilitation, dafür muss aber ein entsprechender Antrag gestellt werden.

Weitere Träger sind zum Beispiel:

  • Agentur für Arbeit
  • Gesetzliche Unfallversicherung
  • Sozialhilfeträger
  • Jugendhilfe
  • Hauptfürsorgestelle

Wird der Antrag bewilligt, übernehmen die Träger die Kosten für eine berufliche Rehabilitation. Diese findet dann in den Unternehmen oder in bestimmten Einrichtungen statt.

  • Berufsbildungswerke,
  • Berufsförderungswerke,
  • Einrichtungen zur Rehabilitation psychisch kranker Menschen oder
  • berufliche Trainingszentren

sind Beispiele für derartige Einrichtungen.

Auch wenn die berufliche Rehabilitation in der Theorie gut klingt, so fehlt vielen Betroffenen doch ein Beispiel einer Person, die es damit wirklich geschafft hat, weiter im Erwerbsleben zu bleiben. ( Foto: Shutterstock-Pixel-Shot )

Auch wenn die berufliche Rehabilitation in der Theorie gut klingt, so fehlt vielen Betroffenen doch ein Beispiel einer Person, die es damit wirklich geschafft hat, weiter im Erwerbsleben zu bleiben. ( Foto: Shutterstock-Pixel-Shot )

Beispiele für eine erfolgreiche berufliche Rehabilitation

Auch wenn die berufliche Rehabilitation in der Theorie gut klingt, so fehlt vielen Betroffenen doch ein Beispiel einer Person, die es damit wirklich geschafft hat, weiter im Erwerbsleben zu bleiben. Im Folgenden sind sogar fünf Beispiele zu finden, bei denen dank der Förderung über Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben durch die Arbeitsagentur oder durch einen anderen Träger die berufliche Zukunft gesichert wurde.

Beispiel #1: Traumjob dank Umschulung gefunden

Alexander Geduhn war mit Mitte 30 fertig mit seinem Job: Als Bauarbeiter in einer Asphaltkolonne hatte er sich bei der Arbeit die Füße verbrannt, außerdem war sein Rücken kaputt. Der Arzt teilte ihm mit, dass er seinen Beruf vergessen könne. Doch Alexander Geduhn gab nicht auf und nutzte die Chance über eine berufliche Rehabilitation.

Er beantragte die Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben und machte eine Umschulung zum Kfz-Mechatroniker. Dies war eigentlich schon immer sein Wunschberuf gewesen. Ganz in der Nähe seiner Heimatstadt fand er sogar einen Job und ist heute glücklicher denn je. Das Glück im Unglück hat er auf jeden Fall gefunden!

Beispiel #2: Neue Perspektive für Steffen Weiß

Steffen Weiß war seit 24 Jahren als Kfz-Servicetechniker tätig und verlor bei einem Unfall mit der Kreissäge zwei Finger. Er konnte seinen Beruf nicht mehr ausüben, trotz der direkt erfolgten Operation konnte er einen der beiden Finger nicht mehr bewegen. Sein Chef empfahl ihm dann, sich an die Rentenversicherung zu wenden und die Möglichkeiten der beruflichen Rehabilitation auszuloten.

Weiß begann eine Umschulung zum Industriekaufmann, brach diese aber nach einem halben Jahr ab. Danach folgte die Umschulung zum Qualitätskontrolleur Automotive und fand in seinem damaligen Praktikumsbetrieb sogar seinen heutigen Arbeitgeber.

Beispiel #3: Dank beruflicher Rehabilitation zu neuen Zielen

Francie Lehmann war als gelernte Floristin tätig. Doch leider machte ihr ihre Epilepsie einen Strich durch die Rechnung. Sie konnte nicht mehr handwerklich tätig sein und musste herausfinden, was sie noch alles konnte. Dies geschah im Rahmen eines Reha-Assessments, bei dem sie sich über verschiedene Berufsbilder informieren konnte.

Sie nahm an dem Programm teil und lernte Beispiele anderer Teilnehmer und deren Erfolge kennen. Das spornte an und nach zwei Wochen war klar, dass Francie Lehmann eine Umschulung zur Kauffrau für Büromanagement anstreben würde. So fand sie wieder eine neue berufliche Richtung und konnte auch weiterhin am Erwerbsleben teilhaben.

Video: VdK-TV: Wie kann man nach einer psychischen Erkrankung wieder in den Beruf einsteigen?

Beispiel #4: Die Kontrolle zurückgewonnen

Davide Zinke litt unter Depressionen und war doch erst 24 Jahre alt. Solche Beispiele für sehr junge Menschen mit beruflichen Schwierigkeiten aufgrund ihrer gesundheitlichen Lage gibt es auch und Davide Zinke setzte alles daran, zum Beispiel für eine Wende zu werden. Er begab sich in stationäre Behandlung und bekam mitgeteilt, dass er unter ADHS und chronischen Depressionen litt.

Er stellte einen Antrag auf berufliche Rehabilitation bei der Arbeitsagentur und bekam zuerst eine Ablehnung. Doch nach langem Kampf gewann er schließlich und bekam die entsprechende Förderung. Allen Widrigkeiten zum Trotz schulte Zinke dann zum Fachinformatiker um und fand seinen Traumjob. Er konnte das „Chaos im Kopf“, wie er es selbst ausdrückte, bewältigen und bekam sogar einen Festvertrag bei seinem Praktikumsunternehmen angeboten. Zinke nahm natürlich an!

Beispiel #5: Trotz Schlaganfall im Berufsleben

Mandy Wünsche war erst 28 Jahre alt, als sie einen Schlaganfall erlitt. Sie kam sofort ins Krankenhaus, doch auch mit sofortiger Hilfe war klar: Als gelernte Qualitätsprüferin würde sie nie mehr arbeiten können. Das Rückfallrisiko war zu groß, die Bedenken des Arztes auch. Also schlug sie sich mit Gelegenheitsjobs durch, was keine Dauerlösung sein konnte.

Der Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben wurde durch die Rentenversicherung genehmigt und Mandy Wünsche begann eine Umschulung zur Kauffrau für Bürokommunikation. Sie fühlte sich wunderbar betreut und konnte im Anschluss an die Maßnahme direkt einen Job bekommen. Heute ist sie dafür zuständig, dass das Trinkwasser ordnungsgemäß getestet wird, sie versendet Proben und geht mit ins Labor. Wünsche ist hier direkt mit dabei und heute glücklich – trotz eines beruflichen Neuanfangs.

Video: Doku Gesundheit: Trotz Unfall oder Burnout zurück in den Arbeitsmarkt.

Häufig gestellte Fragen rund um die berufliche Rehabilitation

Wie lange dauert eine berufliche Rehabilitation?

Die berufliche Rehabilitation dauert meist so lange, wie die normale Ausbildung für den angestrebten Beruf auch. Verkürzungen sind jedoch möglich. Eine Weiterbildung, die ganztätig angesetzt ist, wird meist auf die Dauer von zwei Jahren begrenzt.

Was versteht man unter „berufliche Rehabilitation?“

Als berufliche Rehabilitation gelten Maßnahmen und Leistungen, mit denen Menschen, die aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung ihren Beruf nicht mehr ausüben können, wieder in das Arbeitsleben integriert werden. Dies wird als Möglichkeit zur Teilhabe am Arbeitsleben bezeichnet und durch die Deutsche Rentenversicherung oder die Arbeitsagentur gefördert.

Kann man eine berufliche Reha ablehnen?

Es gibt keine Verpflichtung, an einer beruflichen Reha teilzunehmen. In der Regel wird der Antrag aufgrund der Gefährdung des eigenen Arbeitsplatzes durch Krankheit oder Unfall gestellt. Möglich ist aber auch das Ausscheiden aus dem Beruf.

Was ist eine Maßnahme zur Teilhabe am Arbeitsleben?

Die Maßnahme zur Teilhabe am Arbeitsleben wird als berufliche Rehabilitation bezeichnet und kann zum Beispiel in einer Weiterbildung oder Umschulung bestehen. Es geht darum, einen Beruf zu erlernen oder Fähigkeiten auszubauen, die die Teilnahme am Berufsleben trotz vorliegender gesundheitlicher Einschränkungen ermöglichen.

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