Einzelhandelskaufmann Ausbildung: Vom Azubi bis zum Marktleiter

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Schon während der Einzelhandelskaufmann Ausbildung kommt man viel mit Menschen in Kontakt, die eine Beratung oder ein bestimmtes Produkt suchen.Der traditionsreiche Beruf des Einzelhandelskaufmanns fußt auf Einfühlungsvermögen, Kontaktfreudigkeit, Hilfsbereitschaft und Zielstrebigkeit. 

Der empathische Umgang mit dem Kunden in jeder beliebigen Situation steht bei diesem Beruf ganz klar im Vordergrund. Wer die Einzelhandelskaufmann-Ausbildung wählt, sollte sich vorher selbst prüfen, ob er für dieses spannende, aber auch teilweise anstrengende Berufsbild prädestiniert ist.

Wer die Einzelhandelskaufmann-Ausbildung wählt, sollte sich vorher selbst prüfen, ob er für dieses spannende, aber auch teilweise anstrengende Berufsbild prädestiniert ist. (#01)

Wer die Einzelhandelskaufmann-Ausbildung wählt, sollte sich vorher selbst prüfen, ob er für dieses spannende, aber auch teilweise anstrengende Berufsbild prädestiniert ist. (#01)

Hinter erfolgreichen Einzelhandelskaufmännern, die ihren Karriere-Weg bis ganz nach oben hin verfolgt haben, verbergen sich Menschen, die sich von ganz unten:

  • Waren vom Lieferanten entgegennehmen,
  • Artikel auspacken und ins Regal ordentlich einsortieren,
  • Lagerarbeiten allgemein,
  • Bedienung der Kasse etc.

mit kontinuierlichem Fleiß Stufe für Stufe, in Verbindung mit zahlreichen Weiterbildungsmaßnahmen oder durch ein spezialisiertes Studium (teilweise berufsbegleitend) hochgearbeitet haben. Wie die Karriereleiter eines Einzelhandelskaufmanns aussieht, wie viele Stufen sie besitzt und mit welchen Tipps man vielleicht etwas schneller vorankommt, zeigt der folgende Abschnitt.

Welche Vorteile bietet der Einzelhandel seinen Auszubildenden

Der Handel bietet ein weites Feld an attraktiven „Zuckerstückchen“. So hat man als Bewerber die Chance einen interessanten, abwechslungsreichen und vor allem krisensicheren Arbeitsplatz zu ergattern. Zudem bietet der Einzelhandel ein modernes, zukunftsträchtiges Umfeld, welches ein angenehmes Arbeiten gemeinsam im Team erlaubt. Die Ausbildungsqualität sowie die Qualifizierungswege gelten als besonders gut.

Höhere Positionen sind sogar nur mit Lehre und ohne Studium möglich. Eine leistungsgerechte Bezahlung sowie bedarfsgerechte Weiterbildungsaktivitäten erfreuen das Herz jedes angehenden Einzelhandelskaufmanns. Die absolut familienverträgliche Ausrichtung des Handels kommt gerade auch Jungfamilien wunderbar entgegen.

Des Weiteren locken Weihnachtsgeld, vermögenswirksame Leistungen, zusätzliche Sozialleistungen, tarifliche Altersvorsorge sowie Vergünstigungen beim Einkauf für Mitarbeiter. Auf exzellente Einkommenschancen darf jeder Mitarbeiter hoffen, der sich im Betrieb genügend Lorbeeren verdient und im Laufe der Jahre eine höhere Position eingenommen hat.

Allerdings muss man ehrlicherweise auch zugeben, dass es diese „Zuckerstückchen“ definitiv nicht bei jedem Arbeitgeber und auch nicht in jeder Branche gibt.

Doch zunächst braucht es etwas Geduld, denn ein erfolgreicher Abschluss reicht leider nicht aus. (#02)

Karriere im Einzelhandel: Doch zunächst braucht es etwas Geduld, denn ein erfolgreicher Abschluss reicht leider nicht aus. (#02)

Berufswunsch Einzelhandelskaufmann: die Ausbildung im Detail!

Wer eine Ausbildung mit guter Perspektive, Abwechslungsreichtum und Tradition sucht, sollte sein Augenmerk auf den Beruf des Einzelkaufmanns richten. Doch bevor man sich für diese Option entscheidet, sollte man tief in sich reinhorchen und schauen, ob man die erwünschten Eigenschaften überhaupt mitbringt. Nachfolgende Fragen sollte man sich stellen:

Soziale Komponenten Kognitive Fähigkeiten und Lernbereitschaft Bereitschaft an verschieden Stellen mitanzugreifen Teamfähigkeit
Kann man insgesamt gut mit Menschen kommunizieren? Kopfrechnen hat man in der Schule schon sehr gemocht? Ist es OK, die Arbeitszeit oft in stehender Position zu verbringen? Man zieht gerne an einem Strang mit Kollegen und Kolleginnen?
Ein Produkt richtig anzupreisen ist kein Problem? Die Bedienung elektronischer Mittel fällt leicht? Man ist aufnahmefähig und zudem lernbegeistert? Mit häufigem Bücken, auch mit manchmal schwerem Heben etc. hat man keine Probleme? (eventuell durch den Arzt abklären lassen) Man versucht gemeinsam Lösungen herbeizuführen, ohne das gute Betriebsklima zu stören?
Ärger mit dem Kunden? Man versteht es, ruhig und sachlich zu bleiben? Mittelschwere bis schwere Sachzusammenhänge und Aufträge kann man zeitnah verstehen und perfekt umsetzen? Überstunden sind kein Problem? Man ist ein angenehmes Rudeltier und Alleinkämpfe lehnt man ab?

Sind diese Punkte für die angestrebte Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann geklärt, darf man sich informieren, was diese Ausbildung an Lernstoff und praktischen Erfahrungen für den Azubi bereithält. Die Schwerpunkte in der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann umfassen verschiedene Produktrichtungen sowie unterschiedliche Betriebe:

  • Textil
  • Schuhe
  • Handel mit Baustoffen
  • Telekommunikation
  • Elektronik- und Elektroberatung
  • Gartenfachmärkte
  • Kraftfahrzeuge und Ersatzteillager
  • Sportutensilien
  • Hart- sowie Eisenwaren
  • Einrichtungsberatung
  • Einzelhandel (allgemein)
  • Feinkost
  • Parfümerie
  • Juwelen- und Uhrenberatung
  • Lebensmittelhandel
Einzelhandelskaufmann Ausbildung: Zu der klassischen dualen Ausbildung gehören theoretisches (Berufsschule) sowie praktisches Wissen (im Betrieb). (#03)

Einzelhandelskaufmann: Zu der klassischen dualen Ausbildung gehören theoretisches (Berufsschule) sowie praktisches Wissen (im Betrieb). (#03)

Welche Grundlagen werden während der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann vom Arbeitgeber sowie von der Berufsschule vermittelt?

Zu der klassischen dualen Ausbildung gehören theoretisches (Berufsschule) sowie praktisches Wissen (im Betrieb). Die Ausbildungszeit beträgt im Allgemeinen drei Jahre, kann aber durch gute Leistungen in den Fächern Mathematik und Deutsch auf 2 bis 2,5 Jahre verkürzt werden.

Zu den Leistungsfächern Mathematik und Deutsch gesellen sich auch das Rechnungswesen und ebenso weitere Unterrichtsfächer, welche speziell auf die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann zugeschnitten sind. Hierzu gehören beispielsweise das Personalmanagement und die Anleitung zu verkaufsfördernden Gesprächen. Die Fächer in der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann sind im Einzelnen:

  • Einzelhandelsprozesse
  • kundenorientiertes Verkaufen
  • Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
  • Deutsch & Englisch
  • Sozialkunde
  • evtl. Religion

Während der Ausbildungszeit besucht man die Berufsschule zweimal pro Woche. Aber auch Blockunterricht (mehrere Wochen Berufsschule, mehrere Wochen im Betrieb im Wechsel) ist möglich!

Die Ausbildung mündet in einer Abschlussprüfung, welche sich aus zwei Teilen zusammensetzt: Zum Ende des zweiten Lehrjahres erfolgt die Zwischenprüfung bzw. die Abschlussprüfung Teil 1. Themen dieser Prüfung sind Marketing, Verkauf, Rechnungswesen sowie Warenwirtschaft, Sozial- und Wirtschaftskunde.

Zum Ende des dritten Ausbildungsjahres erwartet den Lehrling im schriftlichen Teil das Thema „Geschäftsprozesse im Einzelhandel“. Weiter ist eine praxisnahe Aufgabe in Form eines Fallbeispiels zu lösen. Wurde die Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt, trägt man fortan den verdienten Titel „staatlich anerkannter Kaufmann im Einzelhandel“.

Die Bundesrepublik Deutschland weist eine Vielzahl an verschiedenen Geschäften auf, die zahlreiche Möglichkeiten auf Karrieren im Einzelhandel regelrecht garantieren. (#04)

Die Bundesrepublik Deutschland weist eine Vielzahl an verschiedenen Geschäften auf, die zahlreiche Möglichkeiten auf Karrieren im Einzelhandel regelrecht garantieren. (#04)

Welche Aufstiegsmöglichkeiten als Einzelhandelskaufmann gibt es? (Video)

Mit einer abgeschlossenen Ausbildung hat man gutes Werkzeug in der Hand, um die nächste (Karriere-) Hürde zu nehmen. Doch zunächst braucht es etwas Geduld, denn ein erfolgreicher Abschluss reicht leider nicht aus. Ein wenig Berufserfahrung sollte man schon mitbringen, bevor man zum Filialleiter-Stellvertreter, später zum Filialleiter und schließlich zum Verkaufsleiter aufsteigen darf.

Auch eine Weiterbildung zum Handelsfachwirt darf in diesem Zusammenhang gerne in Betracht gezogen werden. Für einige hohe Positionen wird der Abschluss eines Studiums der Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Handel oder generell wenigstens ein (Fach-) Abitur sehr gerne gesehen. Eine weitere zielführende Aufstiegsmöglichkeit bieten die Handelsschulen. Fachliche Weiterbildungen neben der Arbeit gewähren alsbald den Einsatz in Spezial- bzw. in Fachgeschäften.

Einzelhandelskaufleute besitzen generell ein gutes Standing auf dem Arbeitsmarkt. Auch wenn Niedriglohn-Affären und der blühende Onlinehandel zu schweren Einbußen und etwaigen Niederschlägen führen, gibt es für Lehrlinge aber auch für aufstrebende Einzelhandelskaufmänner tatsächlich immer genügend zu tun. Allein die Bundesrepublik Deutschland weist eine Vielzahl an verschiedenen Geschäften auf, die zahlreiche Möglichkeiten auf Karrieren im Einzelhandel regelrecht garantieren. Wer sich frühzeitig für eine der vielen Weiterbildungsmöglichkeiten entscheidet, wird als potenzieller Aufsteiger unter weiteren minderqualifizierten Bewerbern viel eher entdeckt.

Video:Wie mache ich mich selbstständig und gründe einen kleinen Einzelhandel?

Wie ist das Gehalt eines Einzelhandelskaufmanns gestaffelt?

Bereits während der Ausbildungszeit erhält der Lehrling eine Vergütung (rein schulische Ausbildung ausgeschlossen!). Das Gehalt fällt mit jedem Lehrjahr im Allgemeinen höher aus, ist also gestaffelt und tarifvertraglich je nach Branche geregelt.

  • Anfänglich darf man sich auf etwa 750 Euro (brutto) monatlich freuen. Dies kann aber von Einzelhändler zu Einzelhändler verschieden ausfallen.
  • Ab dem zweiten Lehrjahr steigt das Gehalt auf etwa 810 Euro (brutto) an.
  • Sobald das dritte Ausbildungsjahr erreicht ist, beträgt der Verdienst in etwa 950 Euro (brutto) monatlich.

Achtung: das Gehalt eines Auszubildenden zum Einzelhandelskaufmann kann von Arbeitgeber zu Arbeitgeber, von Bundesland zu Bundesland und von Standort zu Standort unterschiedlich ausfallen.

Ist das Brutto-Einstiegsgehalt tariflich geregelt, erhält der Lehrling nach abgeschlossener Ausbildung einen monatlichen Betrag zwischen 1.500 Euro und 2.200 Euro. Der Höchstwert, den ein Kaufmann erwirtschaften kann, liegt je nach Dienstjahren und Position bei etwa 3.500 Euro brutto monatlich. Dieser Lohn lässt sich durch den Erwerb von Zusatzqualifikationen (nebenberufliche Schulungen der Handelsschulen) aber noch steigern.

Haslingerhof

Die wichtigsten Karrierestationen im Einzelhandel (gestaffelt nach Hierarchien)

Grundlegend stehen jungen, aufstrebenden Leuten interessante Ausbildungs- und Weiterbildungswege offen. Ganz besonders interessant sind jene, die eine perfekte Alternative zum Hochschulstudium darstellen. Hierzu zählen mitunter die berufsintegrierten Bildungsgänge

  • zum Handelswirt
  • zum Handelsassistenten-Einzelhandel bzw. zum Fachwirt für Vertrieb im Einzelhandel

Ergänzend zum Ausbildungsabschluss sowie ergänzend zur AEVO-Prüfung in einem einheitlichen Bildungsgang ist es möglich, sich innerhalb von etwa 2 bis 2,5 Jahren sogar den Fortbildungsabschluss im Einzelhandel zu sichern, welcher in der Branche als wertvolles Ticket für diverse Führungspositionen gewertet wird. Hierzu ist ein Qualifikationsprozess von Nöten: der Betrieb und der Lernende einigen sich auf einen Fortbildungsvertrag. Die dazu notwendige Qualifizierung findet im Betrieb und in einem Bildungszentrum des Handels inhaltlich aufeinander abgestimmt statt. Nach ungefähr zwei Jahren darf die Ausbildungsabschlussprüfung vor der IHK abgelegt werden.

Gleich darauf (etwa 3 bis 5 Monate danach) folgt die so genannte AEVO-Prüfung, welche für alle Lernenden, welche demnächst eine Führungsposition im Handel beziehen oder eventuell sogar ein eigenes Unternehmen gründen möchten, von großer Wichtigkeit ist. Eine weitere Stufe nimmt man nach drei Jahren in Angriff. Dann nämlich steht die Fortbildungsprüfung an. Nach erfolgter Prüfung darf es karrieremäßig schon ein gutes Stück nach oben gehen. Oft wartet eine begehrte „Substituten-Position“ darauf, besetzt zu werden. Im Anschluss winken die Aufstiegschancen zum Abteilungs- oder Marktleiter. Hat man erst einmal 25 Jahre in einer hohen Position gearbeitet bezieht man ein charmantes Jahresgehalt, mit dem es sich gut leben lässt.

Die AEVO-Prüfung ist für alle Lernenden, welche demnächst eine Führungsposition im Handel beziehen oder eventuell sogar ein eigenes Unternehmen gründen möchten, von großer Wichtigkeit. (#05)

Die AEVO-Prüfung ist für alle Lernenden, welche demnächst eine Führungsposition im Handel beziehen oder eventuell sogar ein eigenes Unternehmen gründen möchten, von großer Wichtigkeit. (#05)

Hochschulstudium, duale Studiengänge und Berufsakademien

Vorteilhaft ist die Tatsache, dass viele Betriebe bzw. Unternehmen mit Berufsakademien zusammenarbeiten. Wer als Einzelhandelskaufmann diese Richtung einschlägt, durchläuft ein sechs- bis achtsemestriges Studium, welches nicht gerade selten mit einer betrieblich-praxisnahen Ausbildung kombiniert wird. Zudem erweist sich ein betriebswirtschaftliches Hochschulstudium zum Bachelor durchaus als karrierefördernd.

Vom Azubi zum Marktführer:

  • Erstverkäufer
  • stellvertretender Abteilungsleiter
  • Verkaufsstellenleiter
  • Filialleiter
  • Marktmanager
  • Leiter der Abteilung
  • Bezirksleiter
  • Gebietsverkaufsleiter
  • Einkäufer
  • Werbeleiter
  • Personalleiter
  • Geschäftsführer
  • Selbstständiger Unternehmer

Fazit: Der Einzelhandel beobachtet und durchleuchtet Absatz- und Beschaffungsmärkte, verbindet stationären Handel mit dem E-Commerce und kreiert immer wieder neue, spannende Vertriebskonzepte. Um alle erfolgsversprechenden Pläne in die Tat umsetzen zu können, braucht es Menschen, die sich für das Berufsbild des Einzelhandelskaufmanns ereifern und sich ihrer Pflichten von Anfang an bewusst sein.

Für eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann besonders geeignet sind Persönlichkeiten, welche sich schon als Lehrling verbraucherfreundlich und interessiert geben und zudem willens sind, erfolgsorientiert im Sinne des Betriebs zu agieren. Der Azubi stellt die niedrigste Station des Berufsbildes dar. Doch man kommt schnell voran, wenn man den notwendigen Fleiß, Teamgeist und Kommunikationsbereitschaft an den Tag legt. Mit vielversprechenden Weiterbildungsmöglichkeiten kann man auch parallel zum Beruf punkten und im günstigen Fall sehr schnell vom Auszubildenden zum strahlenden Marktleiter aufsteigen.


Bildnachweis: © shutterstock – Titelbild: Alex Cimba – #01:  Dusan Petkovi – #02: garetsworkshop – #03: Monkey Business Images – #04: Willy Barton -#05: Monkey Business Images

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