Spektakuläre Einblicke: Die Historische und Architektonische Bedeutung der Industrieschule Chemnitz

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Spektakuläre Einblicke: Die Historische und Architektonische Bedeutung der Industrieschule Chemnitz

Das Berufliche Schulzentrum für Technik I bietet den theoretischen Teil der dualen Berufsausbildung an. Ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb ist meist Voraussetzung für die Aufnahme. Während die praktische Ausbildung vom Betrieb erfolgt, vermittelt die Berufsschule das notwendige theoretische Wissen und fördert die Allgemeinbildung der Schüler. Die Ausbildungsdauer variiert je nach Beruf und Vorkenntnissen zwischen 2 und 3,5 Jahren und erfolgt in Blockunterrichtsphasen von 9 bis 15 Wochen pro Schuljahr.
GeschichteFördervereinArchitekturFriedrich Wagner-Poltrock

Die Geschichte der Industrieschule Chemnitz

Die Industrieschule Chemnitz hat eine bewegte und eindrucksvolle Geschichte. Ihre Ursprünge reichen bis in die Jahre 1924 bis 1928 zurück, als sie nach den Plänen des renommierten Architekten Friedrich Wagner-Poltrock errichtet wurde. Das Gebäude entstand auf dem ehemaligen Johannisfriedhof und wurde als damals größte und modernste Berufsschule Deutschlands konzipiert. Der imposante Klinkerziegelbau in Hufeisenform, der über dem Eingangsportal eine beeindruckende Skulptur des Chemnitzer Bildhauers Heinrich Brenner trägt, galt als ein Meilenstein des Bildungsbaus.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Schule erheblich beschädigt, doch bereits im Oktober 1945 konnte der Lehrbetrieb wieder aufgenommen werden. Diese rasche Wiederaufnahme des Schulbetriebs unterstreicht den hohen Stellenwert, den die Bildungseinrichtung in der Region hatte. Trotz der Kriegszerstörungen entwickelte sich die Industrieschule bald zur landesbesten Berufsschule und spielte eine zentrale Rolle in der beruflichen Ausbildung zahlreicher junger Menschen.


Der Förderverein der Industrieschule Chemnitz

Der Förderverein Freundeskreis der Industrieschule Chemnitz e.V. setzt sich aktiv für die Unterstützung und Förderung schulischer Veranstaltungen und Projekte ein. Ein wesentliches Ziel des Vereins ist die Verbesserung der Lern- und Arbeitsbedingungen an der Schule. Durch die Einnahmen des Vereins werden zusätzliche Lehr- und Unterrichtsmaterialien beschafft, die den Schülern zugutekommen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Fördervereins ist die Unterstützung von Zusatzqualifikationen, darunter Zertifizierungen wie CCNA, ICDL und PEARSON VUE. Der Verein fördert zudem die Schulgemeinschaft durch die enge Verbundenheit mit ehemaligen Schülern, Lehrern, Gönnern und Freunden der Schule. Durch Kontakte zu Firmeninhabern, Betriebsleitern und Vertretern von Körperschaften bleibt die Schule stets über aktuelle fachliche Entwicklungen informiert und ermöglicht fortlaufende Weiterbildungsmöglichkeiten.


Die Architektur der Industrieschule Chemnitz

Die Architektur der Industrieschule Chemnitz ist ein bemerkenswertes Beispiel des expressionistischen Bauens. Entworfen von Friedrich Wagner-Poltrock, beeindruckt das Gebäude durch seine charakteristische Hufeisenform und die Verwendung von Klinkerziegeln. Über dem Eingangsportal thront eine Skulptur des gefesselten Deutschen, geschaffen vom Chemnitzer Bildhauer Heinrich Brenner, die dem Bauwerk eine markante Identität verleiht.

Trotz der erheblichen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, blieb das architektonische Erbe der Schule erhalten und prägt bis heute ihr Erscheinungsbild. Die Wiederaufnahme des Schulbetriebs nach dem Krieg zeigt nicht nur die Bedeutung der Bildungseinrichtung, sondern auch die Widerstandsfähigkeit und den ungebrochenen Willen zur Wiederherstellung.

Die Gestaltung des Gebäudes spiegelt die Vorliebe des Architekten für mittelalterliche Ordensritterburgen und die norddeutsche Backsteingotik wider. Dies verleiht der Industrieschule Chemnitz eine einzigartige Mischung aus historischem Erbe und modernem Bildungsanspruch.


Der Architekt Friedrich Wagner-Poltrock

Friedrich Wagner-Poltrock, der Architekt der Industrieschule Chemnitz, machte sich mit seinem Entwurf einen Namen. Er gewann den Wettbewerb für den Bau der damals größten Berufsschule Deutschlands. Sein Werk ist ein Paradebeispiel des expressionistischen Baustils in Chemnitz, das gleichzeitig seine Affinität zu mittelalterlichen Ordensritterburgen und norddeutschen Backsteingotik-Kathedralen zeigt.

Wagner-Poltrock hat auch andere bedeutende Gebäude entworfen, darunter die Diesterwegschule im Gablenzer Neubaugebiet, die sich durch ihren ausgesprochen modernen Baustil auszeichnet. Hier ist ein Wandel seiner architektonischen Stilauffassung zu erkennen, weg von der Romantik des Mittelalters hin zu einer Maschinen-Metaphorik, die sich in seinem Umspannwerk am Getreidemarkt von 1929 manifestiert.

Seine Bauwerke sind bekannt für die Vermeidung von Monotonie durch die Gliederung der Baumassen und die Vielfalt der Fensterformen und -größen. Diese Elemente tragen zur Rhythmisierung der Gesamterscheinung bei und machen seine Werke zu herausragenden Beispielen rationalistischen und expressionistischen Bauens in Chemnitz.

Anschrift der Industrieschule Chemnitz

Berufliches Schulzentrum für Technik I
Industrieschule Chemnitz

Park der Opfer des Faschismus 1
09111 Chemnitz
Telefon: 0371 3989-1000
Fax: 0371 3989-1099
E-Mail: bsz.c1@industrieschule.de

Schulleitung

Herr Ingo Hunger, Schulleiter
Herr Kai Herzog, stellvertretender Schulleiter (amt.)

Schulträger

Stadt Chemnitz – vertreten durch den Oberbürgermeister Sven Schulze
09106 Chemnitz
Telefon: 0371 488-0
E-Mail: d1@stadt-chemnitz.de

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