Strategien für die erfolgreiche Jobsuche nach dem Studium

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Aller Anfang ist schwer: Das trifft mitunter auch auf die Bewerbung nach dem Studienabschluss zu. Absolventen auf der Suche nach einem ersten Job sehen sich ob fehlender einschlägiger Berufserfahrung oft mit gewissen Herausforderungen konfrontiert.

Erfolgreicher Berufseinstieg ohne umfangreiche Praxis: So überzeugen Sie im Bewerbungsprozess

Dass praktische Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt im Bewerbungsprozess einen Wettbewerbsvorteil darstellt, ist klar. Doch das soll im Umkehrschluss nicht heißen, dass es nicht auch ohne umfangreiche Praxis möglich ist, zum Traumjob zu gelangen. Wichtig für den Erfolg ist es, sich gut zu verkaufen und in Sachen Bewerbung gewisse Strategien zu beachten. Wie eine Bewerbung auch als Berufseinsteiger gelingen kann und wie professionelle Bewerbungsunterlagen und ein gut formulierter Lebenslauf dabei helfen, den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen, sehen wir uns in diesem Artikel an.


Die Bedeutung professioneller Bewerbungsunterlagen

Wenn Hochschul- und Universitätsabsolventen sich auf die Suche nach dem ersten Job machen, werden sie schnell einmal mit der Tatsache konfrontiert, dass die fehlende berufliche Erfahrung ein echtes Hindernis darstellen kann.

Die meisten Unternehmer verlangen von erfolgversprechenden Kandidaten nämlich nicht nur die entsprechende Ausbildung bzw. Qualifizierung, sondern möchten dazu meistens auch praktische Kenntnisse sehen – im Idealfall möglichst umfangreich. Entsprechend erhalten Kandidaten, die bereits über erste Arbeitserfahrungen verfügen, meistens den Vorzug.

Das muss aber nicht sein und um nicht gleich an dieser ersten Hürde zu scheitern, gilt es, mit den Bewerbungsunterlagen zu punkten.

Dafür sollte in erster Linie das Motivationsschreiben so formuliert sein, dass es beim Empfänger trotz fehlender praktischer Erfahrungen Interesse weckt. Neben einem aussagekräftigen Anschreiben ist es aber ebenso wichtig, einen Lebenslauf zu schreiben, der gut strukturiert ist und durch Professionalität überzeugt.

Der Werdegang sollte so aufgebaut und geschrieben sein, dass er potenzielle Arbeitgeber mit dem überzeugen kann, was vorhanden ist, nämlich mit der abgeschlossenen Ausbildung sowie mit sonstigen relevanten Fähigkeiten und Kenntnissen. In anderen Worten: Die Vita sollte den Blick nicht auf das lenken, was dem Bewerber fehlt – also die Erfahrung, sondern das in den Vordergrund rücken, was er mitbringt – eine fundierte Ausbildung, sonstige Kenntnisse und gewinnbringende persönliche Eigenschaften.

 Ein authentisches Auftreten ist wichtig und das beginnt bereits bei den Bewerbungsunterlagen. ( Foto: AdobeStock - _153580169 Alexander Limbach)

Ein authentisches Auftreten ist wichtig und das beginnt bereits bei den Bewerbungsunterlagen. ( Foto: AdobeStock – _153580169 Alexander Limbach)


Die Relevanz der Ausbildung

Wenn sie erste Schritte auf dem Arbeitsmarkt machen, werden sich die meisten Studienabgänger im Spezialgebiet ihrer Wahl nach einer Stelle umsehen.

Einerseits ist anzunehmen, dass sie nach dem Studium in ihrem Fach weitermachen und das theoretische Wissen endlich auch praktisch anwenden wollen. Andererseits macht es kaum Sinn, in einer Branche, in der man weder praktische Erfahrung noch theoretisches Wissen mitbringt, Fuß fassen zu wollen.

Im Sinne einer erfolgreichen Bewerbung sollte das Studium inklusive Verweis auf den Titel der Abschlussarbeit daher an prominenter Stelle im Lebenslauf genannt werden.

Da ist es nur von Vorteil, dass sich der umgekehrt chronologische Lebenslauf nach englischem Vorbild auch im deutschen Sprachraum immer mehr durchsetzt.

Er kommt frisch gebackenen Absolventen und Berufseinsteigern im Allgemeinen zugute, denn sie können bei einer antichronologischen Aufzählung ihres bisherigen Werdegangs punkten, indem sie ihr topaktuelles theoretisches Wissen gleich zu Beginn nennen.

Es ist darüber hinaus eine gute Idee, im Anschreiben näher auf die Spezialisierung im Studienfach einzugehen, denn diese Expertise ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal und kann einen Wettbewerbsvorteil darstellen, vor allem wenn der Bewerber vermitteln kann, dass dieses Wissen einen Mehrwert für das Unternehmen darstellt. In diesem Zusammenhang sollten auch alle absolvierten Praktika und Arbeitserfahrungen im Lebenslauf genannt werden, um die Expertise zu unterstreichen.

Bewerber sollten außerdem die Bedeutung sozialer Kompetenzen nicht unterschätzen (Foto: AdobeStock - 56273462  Torbz)

Bewerber sollten außerdem die Bedeutung sozialer Kompetenzen nicht unterschätzen (Foto: AdobeStock – 56273462 Torbz)


Die Bedeutung persönlicher Kompetenzen

Bewerber sollten außerdem die Bedeutung sozialer Kompetenzen nicht unterschätzen, die als sogenannte „Soft Skills” die „Hard Skills”, also die fachlichen Qualifikationen, ergänzen und das Bild des Kandidaten abrunden.

Unter dem Begriff „Soft Skills“ versteht man im Allgemeinen fachübergreifende Fähigkeiten und Charakterzüge einer Person, die auch als soziale Kompetenzen bezeichnet werden und die in der heutigen Arbeitswelt von zunehmender Bedeutung sind.

Dazu gehören Eigenschaften wie Kommunikationsfreude bzw. -fähigkeit ebenso wie Kreativität, emotionale Intelligenz oder auch lösungsorientiertes Denken und Handeln.

Im Idealfall werden im Lebenslauf nicht irgendwelche Standardeigenschaften wie Flexibilität, Lernbereitschaft oder Teamfähigkeit genannt.

Führen Sie sich vor Augen, dass nicht nur das Fachwissen, sondern mitunter auch Ihre persönlichen Eigenschaften einen Wettbewerbsvorteil darstellen können.

Fragen Sie sich, welche das in Ihrem spezifischen Fall sein könnten und versuchen Sie diese dann auch gleich mit Beispielen zu belegen.

Eine Eigenschaft, die unabhängig von der Branche zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist beispielsweise die interkulturelle Kompetenz. Diese könnten Sie sich während eines Studienjahres im Ausland oder bei der Arbeit mit ausländischen Kommilitonen angeeignet haben – das sollten Sie dann in der Vita auch so darstellen. Generell macht es natürlich Sinn, wenn die genannten Kompetenzen zur angestrebten Stelle passen und nach Möglichkeit vielleicht sogar einen Mehrwert darstellen. Es ist beispielsweise nicht zielführend, eine Fähigkeit wie „kreatives Denken“ anzuführen, wenn man sich auf eine Stelle bewirbt, in der analytisches und lösungsorientiertes Vorgehen gefragt ist – wählen Sie Ihre Kompetenzen und Stärken also mit Bedacht.

Im Endeffekt geht es immer darum, sich gut zu verkaufen, selbstsicher aufzutreten und zu seinen „Makeln“ – in diesem Fall die fehlende Praxis – zu stehen. (Foto: AdobeStock - 269025151 gpointstudio)

Im Endeffekt geht es immer darum, sich gut zu verkaufen, selbstsicher aufzutreten und zu seinen „Makeln“ – in diesem Fall die fehlende Praxis – zu stehen. (Foto: AdobeStock – 269025151 gpointstudio)


In die Offensive gehen – ja oder nein?

Zu guter Letzt kann es durchaus von Vorteil sein, wenn Sie gleich bei der Bewerbung in die Offensive gehen und direkt ansprechen, dass Sie nicht über die geforderte praktische Erfahrung verfügen. Das macht jedoch nur dann Sinn, wenn sich dieser Satz mit einem Aber fortschreiben lässt. In anderen Worten: Falls Sie sich zu dieser Taktik entscheiden, dann sollten Sie als Bewerber in der Lage sein, eine Alternative für die fehlende Berufserfahrung in Aussicht zu stellen. Das kann in Form von detailliertem Fachwissen sein oder als Expertise, die kein anderer Bewerber mitbringt und die für das Unternehmen von Vorteil ist beziehungsweise einen Mehrwert bringt.

Im Endeffekt geht es immer darum, sich gut zu verkaufen, selbstsicher aufzutreten und zu seinen „Makeln“ – in diesem Fall die fehlende Praxis – zu stehen. Ein authentisches Auftreten ist wichtig und das beginnt bereits bei den Bewerbungsunterlagen. Machen Sie also keine Angaben, die Sie nicht belegen können und recherchieren Sie das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben, damit Sie eine Verbindung herstellen und darauf eingehen können.

Es macht sich bezahlt, Zeit und Arbeit in die Bewerbung zu investieren, gerade wenn es um den ersten Job geht. Es sei aber darauf hingewiesen, dass es selbst mit der besten Bewerbungsmappe nicht immer gleich beim ersten Versuch klappt.

Daher ist es auch wichtig, sich weder unterkriegen noch demoralisieren zu lassen.

Der akute Fachkräftemangel bedeutet, dass willige Arbeitsuchende gute Chancen haben, selbst dann relativ schnell eine Stelle zu finden, wenn sie nicht alle Anforderungen erfüllen. (Foto: AdobeStock - insta_photos)

Der akute Fachkräftemangel bedeutet, dass willige Arbeitsuchende gute Chancen haben, selbst dann relativ schnell eine Stelle zu finden, wenn sie nicht alle Anforderungen erfüllen. (Foto: AdobeStock – insta_photos)

Immerhin gilt auch hier der Grundsatz: Übung macht den Meister und so steigt mit jeder Bewerbung und jedem Vorstellungsgespräch die Selbstsicherheit. Außerdem sollten wir uns zum Schluss auch noch in Erinnerung rufen, dass der derzeitige Arbeitsmarkt durchaus vorteilhaft für Jobsuchende – und zwar mit und ohne Erfahrung – ist. Der akute Fachkräftemangel bedeutet, dass willige Arbeitsuchende gute Chancen haben, selbst dann relativ schnell eine Stelle zu finden, wenn sie nicht alle Anforderungen erfüllen.

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