Gehaltsverlust droht: Gericht urteilt über Krankschreibung nach Kündigung

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Eine bedeutende Warnung ergibt sich aus dem Urteil des Landesarbeitsgerichts Schleswig-Holstein (AZ: 2 Sa 203/22) für Arbeitnehmer, die nach Kündigung auf eine Krankschreibung als strategisches Mittel setzen. Dies kann, wie das Gericht deutlich machte, unerwartete negative Folgen für das Gehalt nach sich ziehen.

Überblick über den Fall: Wichtige Fakten zusammengefasst

Die sofortige Krankschreibung nach einer Kündigung kann erhebliche finanzielle Auswirkungen mit sich bringen. Dies wird in einem konkreten Fall verdeutlicht: Nachdem eine Frau ihren Job aufgegeben hatte, legte sie wiederholt ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen vor. Dies führte dazu, dass der Arbeitgeber die Entgeltfortzahlung ablehnte und die Frau während ihrer Kündigungsfrist kein Gehalt erhielt.

Rechtliche Analyse: Beweiswert der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen

Die Gerichtsentscheidung hob die hohe Beweiswirkung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen hervor. Doch diese kann infrage gestellt werden, wenn ein Arbeitnehmer sich unmittelbar nach seiner Kündigung krankschreiben lässt. Selbst wenn die Krankschreibung in den Zeitraum der Entgeltfortzahlung fällt und durch mehrere Bescheinigungen gestützt wird, kann der Beweiswert erschüttert werden, wenn das Kündigungsschreiben darauf hinweist, dass der Arbeitnehmer nicht mehr plant, im Job präsent zu sein.

Krankschreibung nach Kündigung: Beweislast liegt beim Arbeitnehmer

Nachdem der Beweiswert der ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in Frage gestellt wurde, obliegt es dem Arbeitnehmer, belastbare Beweise vorzulegen, die seine tatsächliche Erkrankung belegen. Trotz dieser Anstrengungen vermochte die Klägerin das Gericht nicht von ihrer Arbeitsunfähigkeit zu überzeugen.

Keine Lohnfortzahlung bei Krankschreibung nach Jobkündigung

Das Gericht gab dem Arbeitgeber Recht, indem es feststellte, dass die Klägerin während ihrer Kündigungsfrist keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung hatte. Die Entscheidung ist noch nicht in Stein gemeißelt, da eine Nichtzulassungsbeschwerde (Az.: 5 AZN 389/23) anhängig ist.

Arbeitnehmer im Fokus: Auswirkungen auf die berufliche Laufbahn

Diese frische Rechtssprechung sensibilisiert Arbeitnehmer, die nach einer Kündigung auf Krankschreibung als Überbrückung setzen. Sie verdeutlicht, dass der Beweiswert von ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen nicht bloß von zeitlichen Aspekten beeinflusst wird, sondern auch von der Haltung des Arbeitnehmers im Kontext der Kündigung abhängen kann.

Für diejenigen, die beruflich vorankommen wollen, ist es unerlässlich, die rechtlichen Auswirkungen solcher Maßnahmen zu begreifen. Eine überstürzte Krankschreibung könnte nicht nur zu finanziellen Einbußen führen, sondern auch das berufliche Image beschädigen und das Verhältnis zum Arbeitgeber stören.

Die künftigen Rechtsprechungen werden entscheidend sein, um diese Angelegenheit genauer zu klären. Während dieser Phase sollten Arbeitnehmer ihre Schritte nach einer Kündigung wohlüberlegt wählen, um unerwünschte finanzielle Auswirkungen zu vermeiden.

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