Die Arbeitslosigkeit muss nicht unbedingt ein Auslöser für eine Kreditablehnung sein. Es gibt auch spezielle Kredite für Arbeitslose. Allerdings sollten vor dem Abschluss des Kredites einige Punkte beachtet werden.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Gibt es überhaupt einen Kredit für Arbeitslose?
Es kann so viele Gründe geben, warum ein Kredit benötigt wird. Ein unvorhergesehener Kauf, wie eine Waschmaschine oder ein Auto, stehen an oder es braucht mal wieder einen Urlaub, genug Geld ist jedoch nicht vorhanden.
Wenn ein Arbeitsloser plant, sich selbstständig zu machen, hilft die KfW mit einem Zuschuss zur Beratung rechnen.
Normalerweise ist es kein Problem, von der Bank in diesem Fall einen Kredit zu bekommen. Probleme gibt es aber, wenn der Kredit abgelehnt wird, weil eine Arbeitslosigkeit vorliegt.
Die Arbeitslosigkeit ist für viele Banken ein sehr unsicherer Faktor und wer sich ein wenig mit der Thematik rund um die Kreditvergabe beschäftigt, der wird auch verstehen, warum das so ist. Die Banken leben davon, dass die Kunden die Kredite samt Zinsen natürlich auch erstatten können.
Damit die geringen Zinsen zur Verfügung gestellt werden können, muss der Kunde nachweisen, dass er eine Arbeit hat. So stellt die Bank einen Zahlungsfluss sicher. Wenn dann noch ein paar Punkte mit hineinspielen und die Bonität des Kunden beeinflussen, dann kann sich der Zinssatz erhöhen.
Probleme treten jedoch bei Arbeitslosigkeit auf. Für die Bank bedeutet Arbeitslosigkeit, dass der Kunde möglicherweise seine Raten nicht zahlen kann. Natürlich gibt es für einen bestimmten Zeitraum die Zahlung von Arbeitslosengeld I.
Da diese Zahlung jedoch begrenzt ist, wird sie durch die Bank nicht als ein sicheres Einkommen eingestuft. Gerade einmal 12 Monate besteht der Anspruch auf Arbeitslosengeld in der Regel. Das reicht nicht aus, um einen Kredit decken zu können. Dennoch gibt es Banken, die einen Kredit an Arbeitslose vergeben.
Was ist die Grundlage für einen Kredit an Arbeitslose? (Video)
Es gibt einige Voraussetzungen, unter denen ein Kredit an Arbeitslose vergeben werden kann. Das bringt Vor- und Nachteile mit sich.
Die Vorteile von einem Kredit für Arbeitslose:
- Flexibilität:
Grundsätzlich möchte kein Kunde gerne lange arbeitslos bleiben und genau hier können die Banken ansetzen. Wer einen Kredit erhält, der hat das Bedürfnis, diesen auch zurückzuzahlen. Daher wird die Suche nach neuer Arbeit weiter vorangetrieben. Zudem sind die Kunden flexibler in ihrem Alltag. - Vertrauen:
Für die Banken ist es wichtig, dass der Kunde ihnen Vertrauen kann. Das bedeutet auch eine Unterstützung in Zeiten, wo es sich vielleicht gerade nicht um einen wirtschaftlichen Kunden handelt. Wenn die Bank einen Kredit bei Arbeitslosigkeit vergibt, dann wird der Kunde auch dann mit seinem Ansinnen kommen, wenn er wieder Beschäftigung hat. - Einnahmen:
Gerade für die Bank bietet die Kreditvergabe an Arbeitslose natürlich auch höhere Einnahmen, da hier oft höhere Zinsen aufgerufen werden. Das ist für ein Finanzinstitut nicht zu unterschätzen.
Die Nachteile von einem Kredit für Arbeitslose:
Unsicherheit steht hier natürlich für beide Parteien an erster Stelle. Sowohl für den Kunden als auch für die Bank fehlen die Sicherheiten, dass die Raten gezahlt werden können. Diese Unsicherheit kann gerade für den Kreditnehmer teilweise sehr schwierig sein.
Die hohen Zinsen belasten das Konto vom Kreditnehmer noch einmal doppelt. Wer generell schon an den Finanzen zu knabbern hat, der kann hier große Probleme bekommen.
Wenn es doch soweit kommt, dass der Kreditnehmer seine Raten nicht mehr zahlen kann, beschert ihm dies nicht nur hohe Verbindlichkeiten, sondern auch einen negativen Eintrag in der Schufa und das kann sich dauerhaft schlecht auf seine Bonität auswirken.
Inwieweit sich die Vor- und Nachteile bei einem Kredit für Arbeitslose gegenseitig aufwiegen, wird von der Bank von Fall zu Fall unterschieden. Ein persönliches Gespräch sollte dabei an erster Stelle stehen, damit sich der Kreditgeber ein Bild von der Einstellung des Antragstellers machen kann.
Video: 75.000€ Kredit trotz falscher Daten bekommen
Was sind die Rahmenbedingungen für einen Kredit für Arbeitslose?
Viele Banken und Kreditinstitute legen natürlich bestimmte Rahmenbedingungen für den Kredit fest, damit er auch an Arbeitslose vergeben werden kann. Das beginnt bereits bei der Kredithöhe. Diese ist natürlich lange nicht so hoch wie bei einem Kunden mit einer sehr guten Bonität, der ein festes Arbeitsverhältnis vorweisen kann. Die Beträge sollten überschaubar sein und liegen daher meist in einem Bereich zwischen 500 Euro und 5.000 Euro.
Das sind zwar keine großen Summen, diese reichen aber, um eine vorübergehende Liquiditätsproblematik zu überbrücken. Auch die Laufzeit spielt eine große Rolle und muss mit der Kredithöhe Hand in Hand gehen. Es bringt nichts, wenn die Laufzeit so kurz ist, dass hohe Raten entstehen. Da es bei einem Kredit für Arbeitslose jedoch wichtig ist, dass die Laufzeit so kurz wie möglich gehalten wird, damit sichergestellt werden kann, dass die Raten über die Bezugszeit hinweg auch beglichen werden.
Hinweis: Arbeitslose erhöhen ihre Chancen für einen Kredit, wenn sie der Bank, mit Hilfe der Aufschlüsselung der Kosten, eine möglichst hohe Rate für die Rückzahlung anbieten und damit deutlich machen, dass sie gewillt sind, den Kredit so schnell wie möglich zu begleichen.
Tipps für einen Schnellkredit für Arbeitslose
Manchmal muss es einfach schnell gehen und es fehlt die Zeit, sich lange mit dem Bankberater auseinanderzusetzen, auf Gesprächstermine und Zusagen zu warten. In diesem Fall kann ein Schnellkredit für Arbeitslose eine erste Lösung bieten.
Das kann mit den folgenden Tipps funktionieren:
- Sicherheiten bieten:
Sicherheiten sind für die Bank oder den Kreditgeber ein besonders wichtiger Punkt, der nicht zu unterschätzen ist. Wer also zusätzlich zu seinem Arbeitslosengeld beispielsweise als Sicherheit noch ein teures Auto oder eine Immobilie zu bieten hat, der erhöht seine Chancen deutlich. - Einen Bürgen vorweisen:
Eine zweite Möglichkeit, um die Zusage zu einem Kredit schneller zu erhalten, ist ein Bürge. Dieser sollte natürlich nicht arbeitslos sein, sondern ein regelmäßiges Einkommen nachweisen können. Der Bürge erklärt sich bereit, im Falle eines Ausfalls der Ratenzahlungen diese zu übernehmen.Dafür steht er mit im Kreditvertrag. Für die Bank selbst ist dies natürlich eine wirklich große Sicherheit und bedeutet mehr oder weniger, dass sie den Kreditvertrag mit einem Kunden abschließen, der ein Einkommen hat. Oft steht der Zusage dann nichts mehr im Weg. Wichtig ist es aber, dass der Bürge an dieser Stelle genau weiß, was auf ihn zukommen kann.
P2P-Kredite als Möglichkeit
Falls es bei der Bank gar nicht klappt, dann können Arbeitslose auch noch prüfen, ob für sie vielleicht ein P2P-Kredit in Frage kommen kann. Dieser Kredit wird von Privatpersonen an Privatpersonen verliehen.
Es gibt spezielle Plattformen, über die eine Abwicklung stattfindet. Diese Plattformen helfen dabei, einen Kreditgeber zu finden und bieten gleichzeitig für beide Seiten Sicherheit beim Abschluss der Verträge. Oft sind hier die Zinsen natürlich höher, da es sich um Privatanleger handelt, die auf der Suche nach einer guten Rendite sind.
Zudem werden meist Sicherheiten verlangt, die gebraucht werden um sicherzustellen, dass der Kredit auch zurückgezahlt werden kann. Die Abwicklung geht jedoch schnell vonstatten, wenn sich ein Anleger gefunden hat und das Geld ist normalerweise nach ein paar Tagen auf dem Konto. Das bringt natürlich viele Vorteile mit sich und ist eine Variante für Arbeitslose, die sonst keine Möglichkeit haben, einen Kredit zu erhalten.
Wer sich also über diese Option informieren möchte, der findet dazu online eine Auswahl an Anlaufstellen und kann sich im Rahmen der Erfahrungen anderer Nutzer auch über den Ablauf und die Funktionsweise von einem Kredit für Arbeitslose informieren.
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