Nach der Ausbildung ins Ausland: Wo die besten Chancen lauern

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Ein 1A-Abschluss im Beruf. Ein Top-Studium. Trotzdem gibt’s hier keine Anstellung. Wer nach der Ausbildung ins Ausland geht, hat beste Chancen auf einen Arbeitsplatz.

Erst Ausbildung, dann Ausland: Arbeit mit besten Chancen

Nach der Schule ins Ausland, zwischendurch ein Semester fern der Heimat oder ein Praktikum am Ende der Welt. Dass junge Leute ins Ausland gehen, gehört in deren schulischer oder akademischer Ausbildung fast schon als selbstverständlich dazu.

Genauso gibt es mittlerweile allerdings auch gute Möglichkeiten, nach der Ausbildung ins Ausland zu gehen. Das bietet sich vor allem dann an, wenn sich hierzulande im erlernten Beruf oder im Studium keine Anstellung findet.

Sowohl in der EU als auch weltweit bestehen dann Möglichkeiten, nach der Ausbildung zum Arbeiten ins Ausland zu gehen. Wer wissen möchte, wo die besten Chancen lauern, der sollte diese Möglichkeiten kennen:

Nach der Ausbildung ins Ausland: Wo die besten Chancen lauern, das kann man zum Beispiel durch Praktika austesten, die dann in eine Festanstellung übergehen können. (#01)

Nach der Ausbildung ins Ausland: Wo die besten Chancen lauern, das kann man zum Beispiel durch Praktika austesten, die dann in eine Festanstellung übergehen können. (#01)

Diverse Wege: Nach der Ausbildung ins Ausland (Video)

  • Bei Erasmus+, dem wohl bekanntesten Förderprogramm in der EU, das bisher aber nur Aufenthalte während der Ausbildung im Ausland angeboten hat, sind nun auch Auslandsaufenthalte in den 28 EU-Staaten und einigen anderen Ländern möglich, wenn man seine Ausbildung bereits abgeschlossen hat.
  • Zu beachten ist hier, dass die Förderung von Erasmus+ nicht selbst durch Interessenten beantragt werden kann. Für Azubis erledigt es der Ausbildungsbetrieb, nach der Ausbildung kann der Einzelne an Programmen verschiedener Organisationen teilnehmen und dafür Fördergelder beantragen.
  • Wer nach den richtigen Möglichkeiten sucht, für ein Jahr oder länger im Ausland zu arbeiten, der sollte sich mit sogenannten “Poolprojekten” auseinandersetzen. Das sind Programme für Arbeit im Ausland, die auf der Website machmehrausdeinerausbildung.de darstellen, wo es für den Einzelnen die besten Chancen im Ausland gibt.
  • Eine fundierte Quelle mit verschiedenen geförderten Programmen, die einen nach der Ausbildung ins Ausland bringen können, ist auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Durch die Austausch- und Förderprogramme der GIZ erhalten junge Berufseinsteiger gezielt die Möglichkeiten, Praxisaufenthalte in der ganzen Welt wahrzunehmen. Bei den Programmen sind sowohl Angebote verschiedener Fachrichtungen als auch Projekte für unterschiedliche Zielgruppen und für unterschiedliche Regionen im Angebot.
  • Eine umfassende Datenbank mit allen Möglichkeiten, nach der Ausbildung ins Ausland zu gehen, bietet auch die Informations- und Beratungsstelle für Auslandsaufenthalte in der beruflichen Bildung, kurz IBS. Neben diesem Online-Pool mit den besten Chancen für einen Job im Ausland steht einem das Team von IBS aber auch für eine persönliche Beratung zur Verfügung.

Video: Als Azubi ins Ausland – Warum es jeder machen sollte!

Nach der Ausbildung ins Ausland: Programme und Projekte

Manchmal hängen die Möglichkeiten, nach der Ausbildung ins Ausland zu gehen, vom jeweiligen Wohnort ab. So ist es in Baden-Württemberg für alle, die dort eine Ausbildung gemacht haben, zum Beispiel möglich, das Baden-Württemberg-Stipendium für Berufstätige zu erhalten.

Der Aufenthalt im Ausland, der als Praktikum für bis zu einem halben Jahr und als Weiterbildung für zwei bis 11 Monate gefördert wird, muss aber in unmittelbarer Verbindung mit dem erlernten Beruf stehen.

Über VIMOB, Verein für internationale Mobilität, kann der Einzelne zum Beispiel Berufspraktika mit Sprachkurs in England, Irland und Italien aufnehmen. Dafür muss der einzelne Teilnehmer mindestens 18 Jahre alt sein und eine abgeschlossene Berufsausbildung haben, die bevorzugt im Handwerk oder im kaufmännischen Bereich sein sollte. Die Förderung erfolgt dann aus dem Topf von Erasmus+, mit der Voraussetzung, dass der Abschluss in der Schule nicht mehr als ein Jahr zurückliegt.

Nach der Ausbildung ins Ausland: Die besten Chancen bestehen nach wie vor in der Gastronomie und im Tourismus aber auch in aufstrebenden IT- und Web-Berufen. (#02)

Nach der Ausbildung ins Ausland: Die besten Chancen bestehen nach wie vor in der Gastronomie und im Tourismus aber auch in aufstrebenden IT- und Web-Berufen. (#02)

Nach der Ausbildung ins Ausland: Chancen im Handwerk (Video)

Von Stuttgart nach Volterra, 15 Gesellinnen und Gesellen schickt die Handwerkskammer der Region Stuttgart jedes Jahr für ein Praktikum nach Volterra in der Toskana. Im Rahmen dessen wird dann die Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude angeleitet und umgesetzt. Zu dem Praktikum muss auch noch ein 4-wöchiger Sprachkurs belegt werden, bevor dann der zweimonatige Praxiseinsatz folgt.

Video: Professionell verhalten – So FÖRDERT Etikette die KARRIERE!

Vom Bundestag nach der Ausbildung ins Ausland

Auch das Parlamentarische Patenschafts-Programm des Deutschen Bundestages verteilt in jedem Jahr etwa 360 Vollstipendien an SchülerInnen, Azubis und junge Berufstätige für einen Gang in die USA. Wer für ein Jahr dabei sein möchte, der sollte höchstens 24 Jahre alt sein.

Grundwehrdienst oder auch ein geleistetes freiwilliges soziales, ökologisches oder entwicklungspolitisches Jahr können die Grenze des Eintrittsalters entsprechend erhören. Das Stipendium umfasst alle Reise- und Programmkosten sowie die notwendigen Versicherungen.

Besonders interessant ist auch das ASA-Programm, also ein drei- bis sechsmonatiges Praktikum in einem Land Afrikas, Asiens, Lateinamerikas oder Südosteuropas. Entsprechend liegt der Schwerpunkt des Programmangebots im Bereich der Entwicklungspolitik. Dabei sein kann jeder, der zwischen 21 und 30 Jahre alt ist, einen nicht-akademischen Berufsabschluss hat, derzeit noch im Studium ist oder dessen Bachelor vor höchstens 18 Monaten erlangt worden ist.

Nach der Ausbildung ins französische Ausland

Mit einem Stipendium des Deutsch-Französischen Jugendwerkes (DFJW) gibt es die Möglichkeit, an einem Sprachkurs in Frankreich teilzunehmen. Allerdings richtet sich dieses Programm nur an die, die MitarbeiterInnen in der deutsch-französischen Jugendarbeit sind und dafür ihre Sprachkenntnisse in einem 3 oder 4 Wochen dauernden Intensivsprachkurs mit 25 Wochenstunden verbessern möchten.

Die besten Chancen, um nach der Ausbildung ins Ausland zu gehen, haben junge Menschen direkt nach ihrer Ausbildung auch dann, wenn sie die Arbeit mit einen Sprachschule kombinieren. (#03)

Die besten Chancen, um nach der Ausbildung ins Ausland zu gehen, haben junge Menschen direkt nach ihrer Ausbildung auch dann, wenn sie die Arbeit mit einen Sprachschule kombinieren. (#03)

Von der Ausbildung ins Ausland: Beste Berufe

Die wahrscheinlich immer noch besten Chancen, mit seinem gelernten Beruf im Ausland arbeiten zu können, hat der Einzelne in der Gastronomie und der Tourismus- oder Hotelbranche. Saisonkräfte sind dabei genauso gefragt wie langfristig einzuplanende Führungskräfte, wie etwa Hotelmanager.

Darüber hinaus kann man sagen, dass es in diesen Ländern die besten Chancen gibt, nach der Ausbildung einen deutlich besseren Arbeitsplatz zu bekommen als hier im Lande:

  • Weltweit besonders gefragt sind auch Köche und Bäcker, zumal sich viele Fachkräfte, die ehemals Bäcker gelernt haben, gern im Ausland mit deutscher Backkunst selbstständig machen.
  • In den USA und Kanada haben Menschen aus medizinischen Berufen, wie etwa Ärzte, PflegerInnen, Krankenschwester und Chirurgen, beste Chancen auf eine feste Anstellung. Darüber hinaus sind alle Gesundheitsberufe auch in Australien und Neuseeland sehr gefragt, wobei Interessierte dort erst eine Eignungsprüfung für die Zulassung bestehen müssen.
  • In Australien, Neuseeland, Großbritannien, Dubai, Oman, Skandinavien, Schweiz hat auch immer noch eine Person beste Chancen, die aus dem Handwerklichen kommt. Handwerker aus den Bereichen Mechanik und Metall werden genauso gesucht wie etwa Dreher, Tischler, Schreiner, Dachdecker oder Installateure für Gas und Wasser. Außerdem sind deutsche Bauleiter mit guten Qualifikationen oder sogar einem Meister-Titel im Ausland, besonders in Dubai, den USA und Kanada sehr nachgefragt. Und auch Ingenieure werden fast überall weltweit dringend gesucht. Egal ob in der Logistik, Medizin, Chemie, Elektronik oder Fernmeldetechnik, beste Chancen auf Arbeit lauern hier überall.
  • Gefolgt wird dieser Bereich von allen beruflichen Möglichkeiten im Design- und Webbereich: Web Developer sowie Front-End, Back-End oder Full-Stack Programmierer werden weltweit gesucht, denn Personen aus Deutschland, die in allen Soft- und Hardware-Berufen arbeiten, gelten als detailgetreu und dass sie besonders aufmerksam arbeiten.
  • Auch sogenannte User Experience (UX) und User Interface (UI) Designer, die moderne Designs für Webseiten erarbeiten und zum Beispiel direkt mit Programmieren zusammenarbeiten, stehen weltweit alle zukunftsorientierten Türen im Berufsleben offen. In Kanada, der Schweiz, Australien, USA und in Großbritannien haben alle besonders viele Chancen, die mit einer guten Ausbildung in der Tasche in ihre neue Wahlheimat kommen.
Nach der Ausbildung ins Ausland: Wer hierzulande nicht den ersehnten Arbeitsplatz bekommt, der muss sich um seinen Beruf keine Sorgen machen. (#04)

Nach der Ausbildung ins Ausland: Wer hierzulande nicht den ersehnten Arbeitsplatz bekommt, der muss sich um seinen Beruf keine Sorgen machen. (#04)

Wer also nach der ersten Enttäuschung, in der Heimat keinen Arbeitsplatz zu finden, bereit ist, etwas Neues auszuprobieren, der sollte nicht lange warten.

Genauso wie diejenigen, die das Abenteuer, einmal im Ausland zu arbeiten, einfach mal wagen möchten: Nach der Ausbildung zum Arbeiten ins Ausland zu gehen, kann einem für einige Monate, ein oder mehrere Jahre oder für den Rest des Lebens einen sicheren Arbeitsplatz und ein sicheres Auskommen ermöglichen.

Welche Dokumente der Einzelne benötigt, ob ein Visum oder auch ein gewisses Startkapital notwendig ist, dazu informieren zum Beispiel die Konsulate der einzelnen Länder aber auch die verschiedenen Anbieter für Förderungen und Projektprogramme.


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