Die Auswertung der Gesundheitsdaten der Auszubildenden in Sachsen zeigt deutliche Zunahmen psychischer Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände. Kopf- und Rückenschmerzen sind ebenfalls weit verbreitet, wohingegen Rückenerkrankungen rückläufig, aber auf hohem Niveau bleiben. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von Übergewicht bei den Auszubildenden. Die Daten basieren auf den Abrechnungsdaten der AOK PLUS von 2017 bis 2022 und sind repräsentativ für die sächsischen Azubis, da rund jeder zweite bei der AOK PLUS versichert ist.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Zunahme von Belastungsstörungen bei Auszubildenden
Die Gesundheitsdaten der Auszubildenden in Sachsen zeigen einen alarmierenden Anstieg psychischer Erkrankungen. Im Jahr 2022 litt knapp ein Drittel der Auszubildenden unter Depressionen, Angstzuständen oder anderen psychischen Beschwerden. Besonders auffällig ist der Anstieg der Depressionen um 27% im Vergleich zu 2017. Frauen sind dabei deutlich stärker betroffen als Männer. Auch Belastungsstörungen sind bei den Auszubildenden weit verbreitet.
Dr. Carolin Gebauer, Beratungsärztin bei der AOK PLUS, weist darauf hin, dass die psychische Gesundheit junger Menschen durch Ereignisse wie die Corona-Pandemie, den Klimawandel und den Ukraine-Krieg beeinflusst werden kann. Sie erklärt, dass Angstzustände und Depressionen heutzutage weniger tabuisiert sind und daher vermehrt diagnostiziert werden.
Die AOK PLUS hat eine Vielzahl von Angeboten im psychischen Bereich entwickelt, um Menschen dabei zu unterstützen, den Stress zu bewältigen und psychische Leiden zu verhindern. Diese Angebote können auch als Ergänzung zur herkömmlichen Behandlung von Depressionen genutzt werden. Es gibt spezielle Behandlungsprogramme, die eine umfassende Versorgung junger Menschen mit psychischen Erkrankungen gewährleisten. Ein Beispiel dafür ist das kostenfreie Online-Selbsthilfeprogramm moodgym, das bei der Vorbeugung oder Reduzierung von depressiven Symptomen helfen kann. Weitere Informationen finden Sie unter moodgym.de.
Rückenschmerzen bei Auszubildenden trotz rückläufiger Zahlen immer noch verbreitet
Psychische Beschwerden können zu psychosomatischen Erkrankungen führen. Obwohl die Anzahl der Wirbelsäulen- und Rückenerkrankungen zwischen 2017 und 2022 insgesamt zurückgegangen ist, hatten immer noch 21,8% der sächsischen Auszubildenden 2022 Rückenschmerzen.
Es zeigt sich, dass junge Frauen häufiger von Kopfschmerzen betroffen sind als Männer.
Mehr junge Auszubildende in Sachsen sind übergewichtig
Im Jahr 2022 waren 6,2 % der Auszubildenden in Sachsen krankhaft übergewichtig. Besonders auffällig ist, dass der Anteil bei der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen mit 7,5 % höher ist als bei den älteren Auszubildenden. Im Vergleich zu 2017 ist der Anteil um 14 % gestiegen. Obwohl mehr männliche Auszubildende einen höheren Zuwachs an Übergewicht verzeichneten, sind insgesamt mehr weibliche Auszubildende von Adipositas betroffen.
Im Vergleich zu 2017 ist der Anteil junger Frauen mit Essstörungen um 58% gestiegen. Im Jahr 2022 zeigten 1,9% der weiblichen Auszubildenden ein gestörtes Essverhalten, während sich bei den männlichen Auszubildenden das Niveau mit 0,2% annähernd gleich blieb. Die hohe Anzahl übergewichtiger junger Menschen ist alarmierend, da Adipositas oft mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes einhergeht. Essstörungen wie Bulimie und Magersucht können ebenfalls zu körperlichen Beeinträchtigungen und erheblichem psychischem Leiden führen, sogar zum Tod. Es ist ratsam, ein gesundes Gleichgewicht bei Gewicht und Essverhalten zu finden.
Krankenstand bei Auszubildenden in Sachsen auf hohem Niveau
2022 lag der Krankenstand der Auszubildenden in Sachsen bei 6,3%, ein Anstieg um 1,4 Prozentpunkte im Vergleich zu 2017. Jeder Auszubildende war durchschnittlich 22,8 Tage arbeitsunfähig aufgrund von Krankheit. Die Hauptursache für die Krankschreibungen waren akute Infektionen der oberen Atemwege, die bei 40,3% der Fälle auftraten. Infektiöse Darmkrankheiten waren mit einem Anteil von 9,6% die zweithäufigste Ursache. Diese Trends blieben seit 2017 konstant.
Gesundheitsrisiken bei Auszubildenden frühzeitig erkennen und angehen
Die Gesundheitsdaten der Auszubildenden in Sachsen zeigen, dass der größte Teil von ihnen gesund ist. Trotzdem sind Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und psychischer Stress bereits in jungen Jahren weit verbreitet. Es ist daher wichtig, dass Auszubildende gesundheitsförderliche Routinen entwickeln und mit ihrem Arbeitgeber über ein gesundes Arbeitsumfeld sprechen.
Um Auszubildende und Unternehmen zu unterstützen, bietet die AOK PLUS das Programm „AOK-liveonline“ an. Dieses Programm beinhaltet kostenfreie Online-Coachings, die speziell auf die Bedürfnisse von Schülern, Auszubildenden und Studenten zugeschnitten sind. Die Coachings behandeln Themen wie Stressbewältigung, Entspannung, gesunde Ernährung, Gewichtsmanagement, Resilienz, Schönheitsideale, Prüfungsstress und Doping. Weitere Informationen zu diesem Angebot finden Sie unter plus.aok.de/liveonline.
Die AOK PLUS ermöglicht Auszubildenden den Besuch von zwei kostenlosen Gesundheitskursen pro Jahr. Diese Kurse behandeln Themen wie gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung und werden von fast 3.000 zertifizierten Anbietern angeboten. Um passende Kurse zu finden, können Auszubildende die Kurssuche auf plus.aok.de/kurse nutzen. Des Weiteren bietet die AOK PLUS im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements Programme an, die darauf abzielen, die Gesundheitskompetenz der Auszubildenden sowie der Ausbilderinnen und Ausbilder zu verbessern.
Die Sicherstellung eines gesunden betrieblichen Umfelds ist von großer Bedeutung für die Gesundheit der Auszubildenden. Durch kompetente Ansprechpartner für Gesundheitsfragen können Belastungen frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Weitere Informationen für Arbeitgeber sind im Fachportal unter plus.aok.de/betriebliche-gesundheit verfügbar.
Die vorliegenden Informationen wurden von der AOK PLUS auf der Grundlage von Daten von 53.736 Auszubildenden in Sachsen im Alter von 15 bis 29 Jahren erstellt, die alle bei der AOK PLUS versichert sind.
Gesundheitsrisiken bei sächsischen Auszubildenden nehmen zu
Die Auswertung der Gesundheitsdaten der Auszubildenden in Sachsen zeigt einen besorgniserregenden Trend: Psychische Erkrankungen, Rücken- und Kopfschmerzen sowie Übergewicht nehmen zu. Diese gesundheitlichen Probleme können die Lebensqualität der jungen Menschen erheblich beeinträchtigen und langfristige Folgen für ihre Gesundheit haben. Es ist daher von großer Bedeutung, dass Auszubildende frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um ihre Gesundheit zu schützen und zu verbessern.
Die AOK PLUS hat verschiedene Programme und Unterstützungsmöglichkeiten im Angebot, um Auszubildende dabei zu unterstützen, einen gesunden Lebensstil zu entwickeln und ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Durch gezielte Prävention und frühzeitige Behandlung können die negativen Auswirkungen von psychischen Erkrankungen, Rücken- und Kopfschmerzen sowie Übergewicht reduziert werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Auszubildenden und Unternehmen ist dabei von großer Bedeutung, um die Gesundheit der jungen Menschen zu fördern und ihnen kompetente Ansprechpartner zur Seite zu stellen. Mit den richtigen Maßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten können Auszubildende ihre Ausbildung gesund und erfolgreich absolvieren.