Die Welt der Immobilien: Chancen für Quereinsteiger in Branchen mit Fachkräftemangel

0

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und hat auch die Immobilienbranche fest im Griff. Diese ist bereits seit längerer Zeit offen für Quereinsteiger und lockt mit guten Gehältern und attraktiven Konditionen. Der Einstieg ist für Ungelernte nun ganz leicht.

Durchstarten als Quereinsteiger: Nicht nur die Immobilienbranche sucht Fachkräfte

Der Fachkräftemangel zieht sich durch alle Branchen und es ist mittlerweile überdeutlich, dass mit den aktuell in der Ausbildung befindlichen Arbeitskräften ein solch gravierender Mangel nicht ausreichend behoben werden kann. Das Werben um Fachkräfte aus dem Ausland wird nach wie vor kräftig vorangetrieben. Doch auch das ist nicht ausreichend.

Verschiedene Branchen haben sich daher für Quereinsteiger geöffnet und damit durchaus gute Erfahrungen gemacht. Neue Mitarbeiter werden arbeitsplatzspezifisch ausgebildet und schrittweise mit allem Wissen ausgerüstet, das sie für eine erfolgreiche Tätigkeit in der jeweiligen Branche benötigen. Ist ein Quereinstieg in die Immobilienbranche noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen, gehört gerade diese Branche heute zu denjenigen, die händeringend Nachwuchs suchen und bereit sind, völlig Fachfremden eine Chance zu geben.

Warum als Quereinsteiger durchstarten?

Die Gründe, warum jemand als Quereinsteiger neu in einer bisher völlig fremden Branche durchstarten möchte, sind vielfältig. Besonders häufig werden auf Nachfragen diese Argumente genannte:

  • mangelnde Perspektiven im bisherigen Job
  • aktuelle Arbeitslosigkeit
  • Wunsch nach fachlicher Veränderung
  • zu hohe (körperliche) Anforderungen im derzeitigen Job
  • Wunsch nach mehr sozialem Engagement

Video: Experte: So wirkt sich das Klima auf die Immobilienbranche aus


Bisherige Arbeitnehmer und mitunter auch Selbstständige suchen nach neuen Berufschancen, die sie in bisher völlig fremden Branchen finden.

Welche Branchen lohnen sich für den Quereinstieg besonders?

Verschiedene Branchen werben um Quereinsteiger, wobei einige unter einem besonders großen Mangel an Fachkräften leiden.

Zu nennen ist dabei unter anderem die Immobilienbranche: Hier werden demnächst viele erfahrene Mitarbeiter in den Ruhestand gehen.

Gleichzeitig wird die Branche immer komplexer, da neue Gesetze und Richtlinien verabschiedet werden. Der Bedarf an jungen Experten, die gut ausgebildet und motiviert sind, ist groß. Auf der anderen Seite bietet die Immobilienbranche ein stabiles Arbeitsumfeld, denn es wird immer einen Bedarf nach Immobilien geben.

Menschen werden stets ein Haus oder eine Wohnung benötigen, möchten eine landwirtschaftliche Fläche oder ein Gewerbeobjekt verkaufen oder erwerben. Damit ist die Immobilienbranche so zukunftssicher wie nur wenige andere.

Zudem lockt sicherlich auch das Gehalt als Immobilienmakler, das allerdings nicht pauschal angegeben werden kann.

Es ist von der Region, in der der Makler tätig ist, ebenso abhängig wie von den angebotenen Objekten und dem eigenen Verhandlungsgeschick.

Neben der Immobilienbranche sind es auch die folgenden Bereiche, die jetzt und in naher Zukunft zahlreiche Jobs für Quereinsteiger haben:

  • Gesundheitswesen und Pflegebereich: Der demografische Wandel erfordert immer mehr Fachkräfte im Gesundheitsbereich. Die Gesellschaft wird älter, was einen erhöhten Pflegebedarf nach sich zieht. Auch medizinisches Personal ist vonnöten.
  • Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit: Die Gesellschaft möchte klimaneutral werden und braucht daher Experten, die sich mit der Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien auskennen. Quereinsteiger in den Bereichen Wind- und Solarenergie werden dabei ebenso benötigt wie Experten für grüne Technologien und nachhaltige Infrastrukturen.
  • Logistik und E-Commerce: Der wachsende Onlinehandel hat alle logistischen Bereiche vor große Herausforderungen gesellt. Vor allem die Lagerhaltung, das Transportwesen sowie die Logistikoptimierung sind Fachbereiche, in denen es stark an Fachkräften mangelt.
  • Bildung: Die Digitalisierung – Stichwort „Industrie 4.0“ – benötigt neue Fachkräfte für die Entwicklung von digitalen Lerninhalten und für eine pädagogische Betreuung. Auch E-Learning-Plattformen werden ausgebaut oder neu erstellt und benötigen IT-Fachkräfte.
  • Finanzwelt: Auch hier ist die Digitalisierung die treibende Kraft. Fintech-Unternehmen benötigen Fachkräfte, die sich mit Finanzen, Innovation und Technologie auskennen. Sie sollen neue Perspektiven einbringen, frische Ideen und neuen Elan, um sich den Herausforderungen zu stellen.
Neben den genannten Bereichen sind es zudem das Online-Marketing sowie die Berufe in der Gastronomie, die so stark wie nie gefragt sind und inzwischen für Quereinsteiger mit unterschiedlichen Vorkenntnissen oder gänzlich ohne Vorwissen zugänglich sind.

Quereinstieg als …

… Immobilienmakler

Der Fachkräftemangel spitzt sich zu und die Immobilienbranche steuert dagegen. Sie ist prädestiniert für Quereinsteiger, denn sie bietet viele verschiedene Aufgabenbereiche, die sich auch ohne spezielles Branchenvorwissen bearbeiten lassen. Branchenfremde sind beispielsweise nach einiger Zeit der Berufserfahrung als Asset Manager der Property Manager tätig und benötigen ein Fachwissen, welches sie direkt nach ihrem Quereinstieg praxisbezogen erlernen.

Je nach fachlicher Eignung kann die Ausbildung fortgesetzt werden, sodass auch die Bereiche Projektentwicklung, Makler- und Gutachtertätigkeit zu bearbeiten sind. Jeder, der Spaß an Immobilien und Architektur, an Design und am Verkauf hat, kommt für einen Quereinstieg im Bereich Immobilien in Betracht. Gleichzeitig kann es sehr erfüllend sein, jemandem zu seinem Traumhaus zu verhelfen. Nicht selten finden sich auch Architekten und Designer als Makler wieder, da sie eine Alternative zu ihrem bisherigen Beruf suchen.

… Pflegefachkraft

Wer sich für einen beruflichen Neuanfang entscheidet, kann auch im Bereich der Altenpflege als Quereinsteiger tätig werden. Hier gibt es die Möglichkeit, auch im mittleren Alter eine dreijährige generalistische Ausbildung zu machen.

Voraussetzung dafür ist der mittlere Schulabschluss oder der Hauptschulabschluss. Letzterer wird anerkannt, wenn er mit einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung oder mit einer ebensolchen landesrechtlich geregelten Assistenz oder Helferausbildung verbunden ist.

Doch auch ohne Ausbildung ist der Quereinstieg im Bereich der Altenpflege möglich. Wer als Pflegeassistent arbeiten möchte, kann eine 160-stündige Weiterbildung absolvieren und darf danach in diesem Bereich arbeiten. Die Tätigkeiten konzentrieren sich auf die Grundpflege, die sich über Ernährung und Körperpflege bis hin zur Hilfe bei der Mobilität der Pflegepersonen erstreckt.

Auch Alltagsbegleiter benötigen keine formale Ausbildung, sie sollten aber empathisch sein, Menschen gegenüber aufgeschlossen und kommunikationsstark. Eine pflegerische Versorgung ist dabei nicht vonnöten. Vielmehr geht es um die Begleitung der Pflegepersonen bei Spaziergängen, Einkäufen oder um die allgemeine Unterstützung im Alltag.

Wer sich für einen beruflichen Neuanfang entscheidet, kann auch im Bereich der Altenpflege als Quereinsteiger tätig werden. (Foto: AdobeStock - 92571079   Ingo Bartussek)

Wer sich für einen beruflichen Neuanfang entscheidet, kann auch im Bereich der Altenpflege als Quereinsteiger tätig werden. (Foto: AdobeStock – 92571079 Ingo Bartussek)

Eine Ausbildung zum Betreuungsassistenten für Menschen mit Demenz kann ebenfalls als Quereinstieg realisiert werden. Die Ausbildung dauert rund vier Wochen und zielt auf die kompetente Begleitung von demenzkranken Menschen ab.

… Handwerker

Auch das Handwerk befindet sich in größter Not, was Nachwuchsfachkräfte angeht. Der akute Mangel an qualifizierten Mitarbeitern macht es möglich, dass auch ohne Ausbildung in zahlreichen handwerklichen Berufen gearbeitet werden kann.

Ob Tischler, Fliesenleger, Anlagenmechaniker, Maler, Lackierer oder Friseurin: In all diesen und vielen weiteren Handwerksberufen ist es aktuell schwer, die freien Stellen mit geeigneten Kandidaten zu besetzen.

Flexible Arbeitszeitmodelle der Unternehmen helfen nur begrenzt, auch das Weiterbeschäftigen von Arbeitnehmern, die eigentlich bereits in die Rente verabschiedet worden waren, ist ein wenig aussichtsreicher Ansatzpunkt.

Auch das Handwerk befindet sich in größter Not, was Nachwuchsfachkräfte angeht. (Foto: AdobeStock - 416481704   tankist276)

Auch das Handwerk befindet sich in größter Not, was Nachwuchsfachkräfte angeht. (Foto: AdobeStock – 416481704 tankist276)

Nun bekommen Quereinsteiger über verkürzte Ausbildungen und stundenweise Weiterbildungen die Chance, in verschiedenen Handwerksberufen zu arbeiten. Nicht immer ist eine einschlägige Ausbildung mit der Dauer von drei Jahren nötig, vielfach werden die neuen Mitarbeiter entsprechend angelernt und erwerben nach und nach die nötigen Kenntnisse im Rahmen ihrer praktischen Tätigkeit.

Natürlich können Quereinsteiger nicht in jedem Bereich eigenverantwortlich tätig sein: Wer einen Quereinstieg im Bereich Elektrowesen anstrebt, kann ohne abgeschlossene Ausbildung keine Elektroanlagen im Eigenheim installieren. Dennoch gibt es genügend Tätigkeiten, die bis zum Abschluss der nebenberuflichen Aus- oder Weiterbildung ausgeführt werden können und die den Handwerksbetrieb entlasten.

Lassen Sie eine Antwort hier